Einmal mehr ist es Stöff Sutter als Poeten und Moderator und dem A-cappella-Chor «Stimmband» gelungen, hundert Museums- und Konzertbesucherinnen und -besucher zu begeistern.

Sie pflegen den A-cappella-Gesang leidenschaftlich, präzis und mit grosser Kunstfertigkeit – sie, das sind zwölf Sängerinnen und Sänger aus der Ostschweiz unter der Leitung von Rolf Engler. Am Freitagabend waren deren elf zu Gast im Alten Museum am Hafen. Und sie boten hochstehende Chorkunst aus verschiedensten Stilrichtungen: Zu hören bekamen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher etwa «Circle Of Life» (aus «König der Löwen»), «Hemmige» (Mani Matter) – ganz neu interpretiert und als Premiere – «meine Deutschlehrerin» der Wise Guys oder dann jene grandiosen sechs Minuten mit «Evolution» mitsamt 27 (oder mehr?) darin verpackten Melodien: «Herausfordernd für uns war es, den Spannungsbogen beizubehalten, mit den poetischen Unterbrechungen», so der Chorleiter Rolf Engler. Seit 1998 gibt es «Stimmband», geprobt wird zurzeit in Waldkirch.

Auch ganz Neues
Stöff Sutter oblag es, die roten Fäden zwischen den Melodien zu spinnen, mit seinen kurzen und überraschenden poetischen Geschichten: Da gab es etwa die Genderfrage aufbereitet mit der «Ma-tratze und der Frau-tratze», die Fallfrage geklärt, die Evolution wurde zur «Egolution», verbunden mit der wohl rhetorischen Frage, ob’s «vielleicht gescheiter wäre, wir hätten noch das Affenhirn behalten». Um schliesslich mit gewohnt Sutterʾschen Wortspielereien vom «entrüsteten Ritter bei Liebesavancen» zu hören oder zu lernen, wie artgerechte Männerhaltung aussehen könnte. Den Gästen gefiel es schlicht so sehr, dass der Chor zwei Zugaben bringen musste.

Markus Bösch