Häsch gwüsst… dass Amateurfunker aus Romanshorn in einer mobilen Funkstation morgen Samstag ab 2 Uhr in der Nacht auf der Seewiese während 48 Stunden zeigen, wie man Verbindungen in die ganze Welt aufbaut?

  12.08.2021 Kolumnen, Romanshorn, Salmsach

Am kommenden Wochenende, 14. und 15. August, können angemeldete Besucher (Mail an [email protected]) mit Schutzmasken und auf Distanz die Amateurfunker bei ihrer Arbeit beobachten. Es werden Verbindungen in Europa und anderen Kontinenten aufgebaut und Informationen per Sprechfunk oder Morsezeichen ausgetauscht.

Internationale Freundschaften
Der Club wurde 2015 gegründet und besteht aus Mitgliedern aus der Ostschweiz mit Funklizenzen und eigenen Funkgeräten. Am Leuchtturm-Treffen im August in den Jahren 2015 bis 2020 wurden jeweils rund 400 bis 600 Amateur-Funkstationen in aller Welt angerufen und Informationen mittels Sprachverbindung oder Morsen ausgetauscht. Aus den Treffen in verschiedenen Regionen der Schweiz und den Verbindungen in alle Kontinente sind viele Freundschaften entstanden.

Ist Amateurfunk noch aktuell?
Was bewegt die Amateurfunker zu ihrem Hobby, wenn man via Internet, E-Mail, Skype und dem Handy während 24 Stunden mit der ganzen Welt verbunden sein kann? Es ist die Faszination für die Technik, aber auch die Kommunikation mit anderen Leuten im In- und Ausland.

Technische Ausbildung
Um als Amateurfunker weltweit funken zu dürfen, braucht es eine solide technische und betriebliche Ausbildung. Diese findet in verschiedenen Vereinen und Gruppen von Funkamateuren in Form von Kursen statt. Ziel der Kurse ist das erfolgreiche Bestehen der Prüfung und das Erlangen des Fähigkeitsausweises als HB3- oder HB9-Operator. In der Schweiz haben in den letzten Jahren Kandidaten zwischen 12 und 75 Jahren erfolgreich die Prüfung abgelegt.

Notfunk bei Schadenereignissen
Der «Seeblick» befragte Silvan Mumenthaler, passionierter Amateur- und CB-Funker, über Möglichkeiten und Aufgaben von Amateurfunkern sowie beruflichen Funkverbindungen.

Silvan Mumenthaler: Funkgeräte werden beruflich vielerorts bei Baustellen und bei Notfällen eingesetzt. Bei der Feuerwehr, der Polizei, bei Rettungseinsätzen im Gebirge, beim Zivilschutz und beim Militär sind die Geräte ganzjährig in Betrieb. Zudem gibt es den Flugfunk für Fluggesellschaften und den Schiffsfunk für Verbindungen in aller Welt.

Wo können Amateurfunker zusätzliche Unterstützung bieten?
Wir haben am Beispiel Hochwasser in Deutschland gesehen, wie schnell etwas passieren kann, wo man keinen Strom und kein Handynetz mehr hat. Auch in der Schweiz mussten Regionen vom Strom abgestellt werden wegen Hochwasser. Wir können innert Minutenfrist Verbindungen aufbauen, in der Schweiz sowie ins Ausland. Wir sind auch in der Lage, E-Mail über Funk, wie beispielsweise Schadensmeldungen, zu versenden. Stadtrat Dominik Reis unterstützt den Notfunk. In der Schweiz ist das Problem, dass viele Politiker den Stellenwert des Notfunks noch nicht eingesehen haben. Bei einem Blackout ist man um jede Kommunikationsmöglichkeit froh. Dominik Reis unterstützt den Notfunk, weil er aus beruflicher Sicht genau weiss wie wichtig es ist, bei einer Katastrophe weitere Möglichkeiten der Kommunikation zu nutzen.

Hatten Sie in den letzten zwei Jahren praktische Einsätze?
Als von den Bundesbehörden in Bern die Pandemiemassnahmen verschärft wurden und alle Personen ab 65 Jahren aufgefordert wurden, zu Hause zu bleiben, wurden wir sofort aktiv. Wir haben sofort Hauslieferungen von Lebensmitteln für ältere Personen organisiert. Wir haben auch mit dem Krisenstab gearbeitet und Aufträge von offizieller Seite her erhalten. Die Organisation in Romanshorn besteht noch immer (www.romanshornhilft.ch). Andreas von Bergen


Amateur- und CB-Funk
Fragen zu Amateur- und CB-Funk in
Romanshorn sowie die Anmeldung für
Besichtigung am Samstag und Sonntag sind an die E-Mail-Adresse [email protected] zu senden.

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