Warum dauert beim Bauen eigentlich alles immer so lange?

  15.07.2021 Romanshorn: offizielle Mitteilungen

Ich verstehe alle, die es nicht verstehen können, die fragen: Warum macht ihr nicht endlich vorwärts? Ich wäre gerne der Machertyp, der umsetzt, der ermöglicht - aber: Es ist alles viel komplexer!

Nehmen wir das Beispiel Hafenpromenade: Seit Jahren diskutiert Romanshorn, was man daraus machen könnte. Klar ist, dass sich dort etwas Gutes für Romanshorn entwickeln soll. Nur: Was ist eine gute Entwicklung? Wir haben das Thema schon vor längerer Zeit an die Hand genommen, aber gebaut wird noch lange nicht. Zuerst wurden mit dem Kommunalen Richtplan, mit dem Rahmennutzungsplan und dem Gestaltungsrichtplan Innenstadt die Grundlagen geschaffen. Nun sind wir daran, die Grundlagen für einen Gestaltungsplan zu erarbeiten, dann folgt der Gestaltungsplan, dann das Baugesuch und dann die Baubewilligung. Und dann erst wird – hoffentlich – gebaut. Diese Liste ist noch nicht vollständig – es gibt noch zahlreiche weitere Vorgaben, welche zu beachten sind. Und selbstverständlich gibt es bei diesen Instrumenten Mitwirkungen und meist auch Rechtsmittelmöglichkeiten. Und fast alles wird auch von verschiedenen kantonalen Fachstellen beurteilt, was selbstverständlich seine Zeit braucht und nicht von uns beeinflusst werden kann.


All diese Prozesse haben ihren Sinn. Es führt dazu, dass sich die möglichst beste Lösung herauskristallisieren kann, dass sich alle einbringen können. So wird sichergestellt, dass die Entwicklung auch eine gute Qualität hat. Denn was gebaut ist, bleibt meist längere Zeit stehen und kann nicht in kurzer Zeit wieder geändert werden. Nochmals mit Blick auf die Hafenpromenade: Ich bin überzeugt, dass wir am Schluss eine gelungene Lösung haben, die Romanshorn einen grossen Mehrwert bringt. Warum dauert also beim Bauen immer alles so lange? Nicht, weil wir Freude daran haben, Bauherrschaften mit komplizierten Planungen zu beschäftigen oder weil die Stadt langsam arbeitet. Sondern ganz einfach, weil die Gesetzeslage so ist. Obwohl es bisweilen Geduld braucht: Das Ressort Ortsplanung und Baurecht ist hochinteressant und die Arbeit als Ressortvorsteher sehr erfüllend – gerade weil es so komplex ist, gerade weil man nicht einfach machen kann. Weil es eben herausfordernd ist und gute Lösungen viel Energie und Einsatz erfordern.


Es ist befriedigend, wenn man wieder einen Schritt weitergekommen ist und am Schluss dann hoffentlich ein gut austariertes Resultat vorliegt. Dafür lohnt sich auch eine längere Planungsphase.

Stadtrat
Philipp Gemperle
Ressort Ortsplanung und Baurecht

Die Stadträtinnen und Stadträte geben ihre persönliche Meinung wieder.

 


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