Augenblick mal!

  25.11.2021 Kolumnen, Romanshorn, Salmsach

Die Nebelschwaden halten zwar das Blau des Himmels ab, sich auch bei uns zu zeigen. Bei manchen stellt sich ein Gefühl von Winterblues ein. Trotzdem geschieht auch an solchen, trüben Tagen auch Lichtvolles: Auf den Aufruf der evang. Kirchgemeinde haben Jung und Alt Pakete mit lebensnotwendigen Produkten gefüllt und geschnürt. Über 400 kamen allein in Romanshorn zusammen und werden mit vielen Tausenden als Weihnachtspäckli in Osteuropa mit Garantie für haben in den vergangenen Wochen gebastelt, gestrickt und gebacken – für den Basar, den kreative Frauengruppen am Dienstag und Mittwoch durchgeführt haben. Mit dem Erlös werden zahlreiche Menschen im In- und Ausland unterstützt. Drittklässler haben am Wochenmarkt ihre selbst hergestellten Produkte verkauft und helfen damit bedürftigen Familien in Afrika. Und auf der Schlosswiese harren über 11ʼ000 Dichternarzissen aus, bis sie im Frühling die Augen der Spaziergänger erfreuen – gepflanzt mit dem Motto «Wir handeln für uns UND für die anderen».

Szenenwechsel: Schweizweit können sich auf der Webseite «tuttiinsieme.ch» all jene eintragen, die entgegen der momentanen Schimpftiraden gesprächsbereit bleiben wollen. Die damit gewonnene Energie kann dann auf Zusammenarbeit gerichtet werden: Wie es zum Beispiel Schulklassen und die Gemeindebibliothek unlängst mit der Erzählnacht zum Thema «Unser Planet – unser Zuhause» gemacht haben. Oder wie zwischen Schulen und Sportverein beim kürzlichen Schülerturnier des Handballclubs. Oder wie beim Teamwork des Kinos Roxy mit den Schulen beim Thementag «Erde im Fokus» und dem Roxy mit dem Locorama zum Thema «Eisenbahn».

Zusammenarbeit wird auch gefragt sein bei der Erweiterung der städtischen Energie- zur Umweltkommission – einem Instrument, das notwendige Massnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz initiieren (und aufgleisen?) kann. Vielleicht bald für hunderte zusätzliche Solaranlagen auf Romanshorns Dächern: Ein Forschungsteam von Universitäten aus Irland, England und Indien hat berechnet, dass sich mit Solarmodulen auf Dächern (200ʼ000 km2 Dachfläche) 27 Billionen KWh produzieren lassen. Das ist der weltweite Strombedarf.

Glück: Dazu tragen klare Aussagen ihren Teil bei. Um es mit den Worten des Chefredaktors der Zeitschrift «Natur» zu sagen: «Wenn wir den – auch kleinen – Verzicht nicht schon bald zur Tugend erheben, kommt er notgedrungen als Verbot daher. Corona- und Klimakrise verlangen es.»

Markus Bösch


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