Leserbrief: «Leuchtturmpreis*innen»

  03.06.2021 Leserbriefe

Kürzlich besuchte ich die Ausstellung «50 Jahre Frauenstimmrecht» im Landesmuseum Zürich. Dabei nahm ich Informationsfetzen einer Ausstellungsführerin, welche eine Gruppe junger Männer durch die Sammlung begleitete, wahr. Der grundlegende Kampf der Frauen wäre wohl erledigt, meinte
sie abschliessend. Themen wie Gleichstellung in verschiedenen Arbeitsbereichen, Lohngleichheit, usw. seien aber immer noch höchst aktuell und längst nicht umgesetzt. Zugegeben: Aus meinem beruflichen Hintergrund fällt es mir manchmal schwer, das zu sehen. Dass sich aber diese junge Generation mit dem Thema auseinandersetzt, fand ich höchst bemerkenswert.
Zurück in Romanshorn traute ich anderntags beim Lesen dieser Zeitung meinen Augen nicht. Die Stadt hat eine Kommission «…zur Vergabe des Leuchtturmpreises, welcher an Personen, Institutionen oder Organisationen aus dem kulturellen, gemeinnützigen, sozialen, wirtschaftlichen oder sportlichen Bereich, die das Zusammenleben und den Zusammenhalt in der Hafenstadt fördern», aus lauter Männern zusammengesetzt. Keine Frau hat Einsitz, obwohl ein beträchtlicher Anteil der angedachten Sparten ihren Uhrsprung in Fraueninitiativen hat und es hinlänglich bekannt ist, dass häufig Frauen das soziale Leben und die Gemeinschaft gestalten.
Schade und einfach nicht zeitgemäss!

Irmgard Schönenberger
Rislenstrasse 23, Romanshorn


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