«Weidmannsheil»

  11.11.2021 Kultur&Natur, Romanshorn

Von Anfang Oktober bis Ende Dezember ist die Jagdgesellschaft Diana zur Bewegungsjagd unterwegs. Am 4. November fand die erste in diesem Jahr statt. Die Aufregung und Spannung sind spürbar… Bevor es losgeht, werden von Jagdleiter Stefan Bauer klar die Regeln aufgezeigt, denn sie sind strikt einzuhalten.

Revierjagd, Bewegungsjagd
Die politischen Gemeinden verpachten das Jagdrecht durch einen Vertrag an eine Jagdgesellschaft. Die Pächter und erfahrene Jäger treffen sich – in diesem Fall – zur Bewegungsjagd. Bei der Herbstjagd wird versucht, das Wild durch die Treiber und Hunde in Bewegung zu bringen und so in die Richtung der positionierten Jäger zu lenken. Auch bei den Jagdhunden gibt es Regeln und Auflagen durch das Gesetz.

Vorbereitung und Sicherheit
Die Sicherheit aller steht im Vordergrund und wird durch eine sorgfältige Planung möglich. An diesem Jagdtag werden vier Jagdtriebe angesetzt. Auf einer Karte werden die Gebiete, die Laufrichtung, aber auch die Positionen sämtlicher Jäger eingezeichnet. Die Jäger und Treiber sind mit orangen Westen ausgestattet, die für den Menschen, jedoch nicht für das Wild gut sichtbar sind. Auch die Öffentlichkeit wird im Vorfeld informiert und am Jagdtag am Waldrand mit Schildern gewarnt.

«Waidmännisches Verhalten»
An der Seite der Pächterin Selina Lutz erlebte das Team des «Seeblick» die Treibjagd hautnah. Während des Triebs kommunizieren die Jäger mit Hornstössen miteinander, die auf jeder Treibjagd identisch sind. Sobald jeder auf seinem vorgeschriebenen Platz Stellung bezogen hat, ertönt ein langer Hornstoss für den Beginn der Jagd. Welche und wie viele Tiere gejagt werden dürfen, unterliegt ebenfalls den gesetzlichen Vorgaben. An diesem Tag werden Rehe, Wildschweine, Dachse und Füchse gejagt. Doch die Jäger halten sich nicht nur an die gesetzlichen Vorgaben und an das «Waidmännische Verhalten», sondern achten die Natur und die Tiere. So wird nur ein Schuss abgegeben, wenn die Bedingungen optimal sind.

Rehe und Wildschwein
Die Anspannung steigt… der Hornstoss ertönt und die Mitwirkenden antworten ebenfalls mit einem langen Hornstoss
– alle sind bereit. Hundegebell… Rufe… und wieder absolute Stille. Geduld und Ausdauer braucht es, aber auch Konzentration und Mut. Das Hundegebell wird lauter, «schärfer», die Fährte ist aufgenommen… und tatsächlich…schnell und im Zickzack rennt ein Reh vorbei. Doch die Schussbahn ist nicht optimal und so wird der Anblick des Tieres genossen. Im Verlaufe des Tages folgen weitere Rehe und sogar ein Wildschwein kreuzt unseren Weg. Ein Schuss ertönt, der Atem wird angehalten und abgewartet. Welcher Hornstoss erklingt? Dreimal schnell. So weiss jeder: Ein Reh wurde erfolgreich erlegt. Das erlegte Wild wird geborgen, aufgebrochen und anschliessend zum Metzger gebracht, der das Tier weiterverarbeitet

Ausklang
Der «Trieb» wird nach vereinbarter Zeit beendet, ebenfalls mit Hornstössen. Dem Jäger, der sein Ziel getroffen hat, wird der Jägersgruss, der auch als Gratulation dient, entgegengebracht. «Weidmannsheil!». Am Ende der Jagd wird gemeinsam zu Abend gegessen, den Aser, denn auch das gesellige Beisammensein ist ein wichtiger Punkt auf der Jagd.
Weidmannsdank für diesen spannenden und informativen Einblick!

Conny David


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