Im Rahmen des «Domino»-Impulsprogramms der Raiffeisenbank Mittelthurgau haben sich deren Mitglieder für eine Unterstützung des Hospizdienstes Thurgau mit 50'000 Franken entschieden. Eine der freiwilligen Mitarbeitenden beim Hospizdienst ist die Romanshornerin Elsi Züst.

«Das ist ein riesengrosses Geschenk, das für unsere Weiterbildung, für Öffentlichkeitsarbeit und anderes mehr von grossem Nutzen sein wird», sagt Elsi Züst. Die 65-jährige, immer noch als Teilzeit-Seniorenbetreuerin tätige Romanshornerin arbeitet seit elf Jahren auch für den Hospizdienst in Romanshorn und den umliegenden Gemeinden.

Spüren, was gebraucht wird
Die Spende stimme sie dankbar und stärkt sie in ihrer Motivation: «Ich liebe die Menschen und weiss, dass die meisten zu Hause sterben möchten. Das zu ermöglichen, indem ich die Familien in Form von Nacht- oder Tageseinsätzen unterstütze, ist mir sehr wichtig.» Ihre Aufgabe sei es, für die Patientinnen und Patienten da zu sein und zu spüren, was sie brauchen. Sie unterstütze aber auch Familien und begleite Menschen manchmal im Sterben. Die häufigsten Krankheitsbilder, denen sie begegnet, sind Krebs und Altersbeschwerden. Ihre Einsätze seien eher unregelmässig häufig: «Manchmal sind es bis zwei Nächte die Woche, und dann ist wieder ein, zwei oder drei Monate nichts. Im Moment betreue ich seit letztem November eine Frau, wöchentlich an einem Vormittag oder an einem Nachmittag.» Wenn sie das erste Mal zu einer kranken Person an eine Nachtwache gehe, wisse sie nie wirklich, was sie erwarte, obwohl sie jeweils über die Situation und das Krankheitsbild informiert werde: «Wie wird die Nacht? Akzeptiert der kranke Mensch, dass eine fremde Person die Nacht bei ihm verbringt? Werde ich spüren oder verstehen, was er oder sie wünscht?» Auch auf sich selber achtet Elsi Züst, die mit diesen Herausforderungen gut umgehen kann: «Ich gehe in den Wald spazieren, und es ist alles gut.»

Roman Salzmann / Redaktion