«Europa braucht Visionen»

  12.01.2023 Wirtschaft

Grenzüberschreitend und in die Ferien mit der Bahn: Laut SBB-CEO Vincent Ducrot braucht dies endlich Visionen und einen Paradigmenwechsel.

Die SBB stehen in und vor Herausforderungen: Der Chef der SBB, Vincent Ducrot, informierte und stellte sich dazu am Hauptsitz den Fragen von Bahnjournalisten. Die Zahlen sind beeindruckend: 1,1 Mio. Passagiere, 185ʼ000 t Güter werden täglich von 11ʼ200 Zügen befördert. Auslastung und Kundenzufriedenheit haben im ersten Halbjahr 2022 zugenommen und trotzdem: «Wir sind zunehmend gefordert, wenn wir bei laufendem Betrieb für den Unterhalt der Infrastruktur sorgen müssen. Wenn wir zwar grosse Events wie Pfadibundeslager und unsere Bahnjubiläen gut hinkriegen und uns jetzt die Energiepreise Sorgen machen.»

Freizeitverkehr ist wichtig
Vielleicht und auch für die Ostschweiz und Grenzorte wie Romanshorn wichtig(er) waren die Gespräche im Anschluss und Fragen zum grenzüberschreitenden (Nachtzug-)Verkehr und Angebote für den Freizeitverkehr. Zumindest bei Letzterem seien sie dran, so Ducrot: «Eben weil der Freizeitverkehr mehr als 40% der Mobilität ausmacht, ist dieser Bereich für uns Thema. Bis jetzt haben fixe Trasseenbelegungen den Rahmen vorgegeben. Da braucht es einen Paradigmawechsel. Der Takt muss sicher beibehalten werden, aber flexiblere Planung möglich werden. Damit touristische Destinationen klarer miteinbezogen werden können. Auch um den Modalsplit zugunsten der Bahn erhöhen zu können.» Angesprochen auf Verspätungen im europäischen Fernverkehr (Richtung Deutschland) und mangelnden Verbindungen im Regionalverkehr über die Grenzen hinweg, lautete des Chefs pointierte Antwort: «Notwendig sind erstens grössere und regelmässigere Investitionen in die Infrastruktur, vor allem auf deutscher Seite.

Und zweitens brauchen wir endlich Visionen darüber, wohin Europas Bahnen gemeinsam fahren wollen.»

Markus Bösch


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