Laubbläserzeit

  11.11.2021 Leserbriefe, Romanshorn

Nun im Herbst, wenn die Blätter von den Bäumen fallen, sind sie wieder allgegenwärtig, die Laubbläser. Es ist eine relativ neue Erscheinung; früher wusste man die farbigen Blätter noch zu schätzen. In diesen Tagen aber wird jedes Blatt, das vom Baum fällt, entfernt und entsorgt. Warum eigentlich? Abgesehen vom Lärm wirbelt der Laubbläser kleine Lebewesen durch die Luft, die sich zudem nicht mehr unter den Blättern verstecken können. Die Blätter können dem Boden keine Nährstoffe mehr zurückgeben. Schadstoffe werden ausgestossen und der aufgewirbelte Feinstaub und Pilzkeime setzen sich in den Lungen nieder. Kinder können nicht mehr durch das Laub stampfen und Erwachsene sich nicht mehr an den Farben freuen. Man stelle sich zudem vor, was man in der Zeit machen könnte, die man nicht mit dem Laubblasen verbringen müsste: Ein Buch lesen, mit Freunden einen Kaffee trinken, mit Kindern oder Hunden spielen – oder einen sonnigen Nachmittag im Freien verbringen und die Ruhe geniessen, die nicht mehr durch die Laubbläser gestört werden würde.


Meret Engel , Feldeggstr. 31, Romanshorn


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