Silvesterchläuse beim Neujahrsapéro in Salmsach
09.01.2025 Kultur&Natur, SalmsachAls gebürtiger Appenzeller konnte der Salmsacher Gemeindepräsident Patrik Forrer durch einen Jugendfreund einen Schuppel Silvesterchläuse organisieren zum traditionellen Neujahrsapéro im Mehrzweckraum Bergli.
Die Säntisbuebe aus Waldstatt durften als seltene Ausnahme fremdgehen zur Perle am Bodensee, nach Salmsach. Normalerweise sind die Schuppel am 31. Dezember und am 13. Januar, dem Alten Silvester, im Ausserrhodischen unterwegs. Der seit Jahrhunderten gepflegte Brauch sei ein kulturelles Erbe mit dem unter anderem böse Geister vertrieben und der Übergang in ein neues Jahr gefeiert werde. Solche Rituale seien ein lebendiger Ausdruck von Gemeinsamkeit, die es weiter zu pflegen gelte, sagte Forrer.
«Schöni, wüeschti und schö-wüeschti»
Mit dem charakteristischen Geschelle kündigten sich die Buben an, zogen ein, drehten ein paar übermütige Pirouetten und formierten sich zum Zäuerli. Schwarze Zipfelmützen und rote Tüechli trugen sie zwar, aber das traditionelle Gewand samt fantasievollem Hut durften sie nicht tragen, nicht auswärts und nicht zur Unzeit, so will es das streng geregelte Brauchtum. Wenn sie in ihrer Heimat unterwegs seien, verkleiden sie sich manchmal mit Tannästen, erzählte der zwölfjährige Kläus (so heisst er wirklich) beim Apéro zu dem sich die fünf Buben unter die Salmsacher mischten. Sein Schuppel habe sich aus Schulkollegen gebildet. Es gebe schöne, wüeschti und schöwüeschti Silvesterchläuse, und früher sei das Chlausen ein Bettelberuf gewesen.
Geräuschvoll wie sie kamen, verschwanden die Säntisbuebe wieder, während die Einheimischen den von der Gemeinde offerierten und von Thomas Schindler organisierten Apéro und das Beisammensein genossen.
Trudi Krieg