Ob Krimis aus dem viktorianischen Zeitalter, Romanzen oder Ratgeberliteratur (wie zu Mental Health) – der neu etablierte «Booktalk» für Schülerinnen und Schüler an der Kanti Romanshorn setzt bewusst auf Offenheit und persönliche Erkenntnisse.

Anders als bei der Schullektüre, die objektiv behandelt und häufig überanalysiert wird, wie Leonie Krempel, Initiantin und Schülerin aus einer dritten Gymnasialklasse, meint, soll der «Booktalk» mehr Raum für individuelle Neigungen und literarische Leidenschaften bieten. Der Austausch über vor allem Freizeitliteratur erfolgt daher sehr subjektiv: Diskutiert wird über die Gestaltung des Buchcovers bis hin zur Befindlichkeit während und nach der Lektüre. Hauptsache, das Lesen macht Spass! Lesetipps werden verbreitet, sodass der Stoff für das nächste Treffen in der Mediothek garantiert ist.

Am letzten «Booktalk» lag gar die Buchauswahl der Longlist von «Bookstar» Schweiz auf, da sich die Kanti Romanshorn erneut an der Jurierung beteiligt und Verena Stämpfli, die Leonie Krempel als Mediotheksleiterin bei der Umsetzung des «Booktalks» unterstützt hat, die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler einholen wollte. Die Schülerinnen aus den oberen Klassen, die den «Booktalk» bislang bestritten haben, appellieren nun auch die jüngeren Jahrgänge, keine Hemmungen zu haben und sich einzubringen. Zudem fehlt es noch an der Ausgewogenheit der Geschlechter, denn Lesen sollte gemäss Leonie Krempel allen Freude bereiten.

Mélanie Deiss