Häsch gwüsst...

  01.06.2023 Kolumnen, Romanshorn

…, dass der neu gegründete Romanshorner Verein «run4fire» mit Sport Begeisterung für den Feuerwehrdienst entfachen will und zeigen, dass das Hobby Feuerwehr mehr ist, als nur am Stammtisch zu sitzen und Bier zu trinken?

Meist wird am Stammtisch nach einer Feuerwehrübung über den Arbeitsalltag oder über die letzten Einsätze gesprochen. In Romanshorn hingegen wird derzeit eifrig über die nächsten Volksläufe diskutiert und wer wann wo zum Training kommt: Einige Feuerwehrleute gehen seit rund sechs Monaten zusammen Joggen, nehmen an Volksläufen wie dem Gossauer Weihnachtlauf oder dem Auffahrtslauf in St.Gallen teil.

«Zu Beginn waren wir zu zweit oder zu dritt. Inzwischen sind schon mindestens ein Dutzend Läuferinnen und Läufer dabei − und es werden immer mehr», sagt Wachtmeister Raphael Rohner, der unterdessen einen kleinen Feuerwehrsportverein gegründet hat. Rohner erklärt: «Wir wollen die Begeisterung bei den Leuten wieder entfachen und zeigen, dass unser Hobby mehr ist, als nur am Stammtisch zu sitzen und Bier zu trinken. Feuerwehrdienst ist ein Hightech-Hobby, zu dem eine gewisse Fitness dazugehört.»

Schweizweite Aktion
Der Verein «run4fire» will am 11.8.23 eine schweizweite Aktion lancieren, bei der die Feuerwehrleute für ihren Organisator Kilometer sammeln können. «run4fire» funktioniert ähnlich wie die beliebte Velo-Aktion «bike2work»: «Man geht Joggen und kann die Kilometer auf unserer Seite auflisten, am Ende küren wir dann die fitteste Feuerwehr  der Schweiz», erklärt Raphael Rohner. Der Clou: Die gesammelten Kilometer werden durch den Gesamtpersonalbestand der jeweiligen Feuerwehr geteilt. Rohner ergänzt: «So wollen wir einerseits auch Kameradinnen und Kameraden animieren, sich zu bewegen und andererseits ein sportliches Miteinander pflegen und uns in unseren Dörfern und Städten zeigen.»

Ab August Kilometer sammeln
Ab dem 11. August 2023 haben Feuerwehrleute der ganzen Schweiz Zeit, Kilometer zu sammeln. Im Jahr darauf soll in Romanshorn der erste Finalwettkampf stattfinden, bei dem die ersten Trophäen verliehen werden. Der Wettkampf soll danach jährlich wiederholt werden und so eine breite Öffentlichkeit erreichen. «Schliesslich geht es darum, dass wir präsent sind − auch wenn es nicht brennt.» Aus diesem Grund hat der Verein begonnen, einheitliche T-Shirts zu gestalten, damit sich Feuerwehrleute aus dem ganzen Land an Laufreffs oder Veranstaltungen finden. Rohner, der dabei ein knallrotes Leibchen trägt, sagt: «Wir werden nach und nach coole Gadgets anbieten und die Läuferinnen und Läufer über Social Media informieren.»

Crowdfunding-Kampagne auf Lokalhelden.ch
Die Plattform im Internet zu erstellen sei ein «Hosenlupf», sagt Rohner: Der gelernte Lebensmitteltechnologe war etwas erschrocken über die anfallenden Kosten für eine Website und die dazugehörige Software. «Ich habe einige Offerten eingeholt und musste einsehen, dass ich das vom Feuerwehrsold allein nicht bezahlen kann.»

Unterdessen hat der Verein eine Crowdfunding-Kampagne auf Lokalhelden.ch gestartet und schon in den ersten 24 Stunden über tausend Franken eingenommen. Rohner ist zuversichtlich: «Wir hoffen natürlich, dass wir mit den Spendengeldern die Website aufbauen und mit dem Rest den ersten solchen Feuerwehrlauf der Schweiz organisieren können.» Der Verein sucht derzeit noch Sponsoren.

Auch der Feuerwehrkommandant der Stützpunktfeuerwehr Romanshorn, Major Florian Maurer, ist begeistert: «Es ist schön zu sehen, wie engagiert unsere Leute sind und sich an Sportanlässen zeigen.» Dass immer mehr Angehörige der Feuerwehr an den Lauftrainings teilnehmen, sei eine tolle Sache. Am Stammtisch sind plötzlich Halbmarathons ein Thema und welche Laufschuhe (natürlich in Rot!) wohl die besten sind.

«run4fire»


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