Mit grosser Trauer, aber auch mit tiefem Respekt und Dankbarkeit, nehmen wir Abschied von Florian Suter, einem Mann, der sein Leben dem Schwimmsport, der Gemeinschaft und der Förderung junger Talente gewidmet hat. Florian war nicht nur ein herausragender Schwimmer und Trainer, sondern auch ein Mensch, der mit seiner Leidenschaft und Strenge viele geprägt hat.

Ein Leben für den Schwimmsport
Flori begann seine Schwimmkarriere im Club Vevey Natation, wo er mit herausragenden Athleten wie dem Olympiateilnehmer und Schweizer Meister Pano Caperonis trainierte. Seine bevorzugten Schwimmlagen, Rücken und Delfin, meisterte er mit Eleganz und Stärke.

Mitte der 1960er-Jahre führte ihn sein Weg nach Romanshorn, wo er das Schwimmtraining im alten Seebad übernahm und eine neue Generation von Schwimmerinnen und Schwimmern formte. Mit innovativen Trainingsmethoden und seiner legendären Strenge schuf Flori eine starke Mannschaft, die nicht nur sportlich erfolgreich war, sondern auch menschlich eng zusammenwuchs. Noch heute pflegen viele der damaligen Athleten Kontakt, eine Verbindung, die Flori durch seine Persönlichkeit und Führungsstärke nachhaltig prägte.

Weitblick und Engagement
Unter Flori erlebte der Schwimmclub einen Aufschwung. Ohne eigenes Hallenbad gelang es ihm, junge Talente hervorzubringen und den SCRH als erfolgreiche Institution zu etablieren. Seine Trainingslager in Lausanne und Genf, die teilweise auch im privaten Gartenbad von Caperonis stattfanden, waren prägende Erlebnisse für die gesamte Mannschaft.

Neben dem Schwimmtraining führte Flori erstmals spezifisches Krafttraining ein – mit einfachen, selbst gebauten Geräten im Keller der Firma Suter Möbelgeschäft. Hier zeigte sich seine Kreativität und sein unermüdlicher Einsatz für den Sport.

1969 war Flori Mitinitiator der Schweizer Meisterschaften im neu eröffneten Seebad Romanshorn, ein Meilenstein für den Club und die Region.

Ein Vorbild für viele
Floris Strenge und Konsequenz als Trainer legten für zahlreiche junge Clubmitglieder den Grundstein nicht nur für sportlichen Erfolg, sondern auch für Engagement in Schule, Beruf und im sozialen Miteinander. Seine Philosophie und Werte strahlten weit über den Schwimmsport hinaus.

Neben seiner Arbeit als Trainer brachte Flori auch durch das «Turnen für jedermann» Bewegung und Gemeinschaftsgefühl nach Romanshorn. Dieses Angebot leitete er viele Jahre mit Herzblut, wobei der gesellige Ausklang im Restaurant Leuen stets dazugehörte.

Flori engagierte sich viele Jahre im Vorstand des SCRH und beeindruckte selbst im höheren Alter noch mit seiner Schwimmkunst: Seine 800 Meter Delfin im Seebad Romanshorn bleiben unvergessen.

Besonders stolz war Flori auf seine Söhne Marius und Philipp, die ebenfalls im SCRH gross wurden. Mit Ratschlägen und taktischen Hinweisen stand er ihnen als Vater und Mentor stets zur Seite und konnte ihre sportlichen Erfolge mit grossem Stolz verfolgen.

Ein bleibendes Vermächtnis
Flori hinterlässt eine beeindruckende sportliche und menschliche Lebensleistung, die weit über den Schwimmsport hinausstrahlt. Er war nicht nur ein aussergewöhnlicher Trainer und Vereinsmensch, sondern auch ein Vorbild an Engagement, Strenge und Gemeinschaftssinn.

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen beiden Söhnen, und allen, die ihn kannten und schätzten. Seine Energie, sein Humor und seine Leidenschaft werden uns allen fehlen.

Lieber Flori, du hast mit deinem Einsatz Wellen geschlagen, die bis heute spürbar sind. 

Danke für alles, was du uns gegeben hast. 

Ruhe in Frieden.

Schwimmclub Romanshorn