Passend zur Kampagne «16 Tage gegen geschlechtsspezifische Gewalt» sprach Nadine Raschle von der Opferhilfe Thurgau zum Thema «Warum sexualisierte Gewalt Aufmerksamkeit braucht». Eingeladen hatte die SP Romanshorn.

Die Zahlen und die damit verbundenen Schicksale sprechen eine deutliche Sprache: Drei von fünf Frauen sind schon mindestens einmal sexuell belästigt worden, ein Fünftel hat ungewollte sexuelle Handlungen erfahren und 95 % der Täter sind männlich.
Die Sozialarbeiterin und Beraterin Nadine Raschle gehört zur siebenköpfigen Crew der Opferhilfe Thurgau: «Wir beraten Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Fachpersonen. Wir können medizinische, psychologische, soziale, materielle und juristische Hilfe anbieten, für direkt Betroffene und für Angehörige. Es ist uns sehr wichtig, vermitteln zu können ‹du bist nicht allein, du bist nicht schuld und wir glauben dir›. Die Gespräche sind vertraulich, kostenlos und können anonym bleiben.»

Ernst nehmen
Die Fachstelle Opferhilfe Thurgau ist eine Beratungsstelle der Stiftung Benefo. Der Kanton Thurgau hat mit der Stiftung eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen. Im Übrigen könne jeder und jede Einzelne ihren Teil beitragen, so Raschle: «Nehmen Sie betroffene Menschen ernst, hören Sie zu und bieten Sie Unterstützung an. Und achten Sie auf Ihre eigenen Grenzen.»

Im Anschluss an das Referat nahmen die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit wahr, sich mit dem Thriller «Promising Young Woman» ins bedrückende Thema zu vertiefen.

Markus Bösch