10-Punkte-Applaus für die Slammerinnen und Slammer

  05.12.2024 Schule&Bildung, Romanshorn

Nach wochenlanger Vorbereitung war es am Donnerstag, 14. November, endlich so weit: Einzelne Vertreterinnen und Vertreter der Kantonsschule Romanshorn traten mit ihren selbst geschriebenen Texten im Schulslam an.

Nachdem die Moderatorin, die Spoken-Word-Künstlerin Piera Cadruvi, selbst einen «Opfertext» vorgetragen hatte, waren die Schülerinnen und Schüler an der Reihe: Laura Bösch machte mit ihrem eindrücklichen Vortrag über die erdrückende Schnelllebigkeit unserer Zeit, die einem keinen Raum mehr lässt, den Anfang. Mira Jenni klärte das Publikum über ihre komplizierte Liebesbeziehung mit dem Skifahren auf.

Mit Theatralik gewährte Dmytro Gamrach den Zuhörenden einen Einblick in die gruslige Welt des Deutschlernens als Nicht-Muttersprachler. Linda Müller, die aus vermeintlich reiner Ideenlosigkeit einen mit rhetorischen Delikatessen gespickten «Disstrack» gegen die Schule geschrieben hatte, trug diesen mit beneidenswertem Fluss vor.

Andreas Biollay gelang es, mit seinem Slam auf witzige Art, die Paradoxie aus eleganter Finesse und frustrierender Komplexität der französischen Sprache darzustellen. Mit sarkastischem Unterton dankte Tiya Ali «Sybille von nebenan» und deren Frauenrechtsbewegung dafür, anstatt gemütlich haushalten zu können, studieren und Karriere machen zu müssen. Völlig zurecht bezichtigte Giulia Jerg selbst ernannte Nicht-Snooze-Button-Drücker der Lüge und sang das Epos der allmorgendlichen Schlacht zwischen ihren Locken und ihrer Haarbürste.

Die ersten zwei Plätze und somit die Chance, an der Poetry-Slam-Mittelschul-Meisterschaft Ostschweiz 2024 in St. Gallen teilzunehmen, sicherten sich Dmytro Gamrach und Linda Müller.

Gabriele Desantis


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