111 Jahre engagiert für Bewegung im Wasser

  17.08.2023 Sport&Spiel, Romanshorn

Ohne ihn geht fast gar nichts – im Seebad und im und am See: Der Romanshorner Schwimmclub ist mithin 111 Jahre alt und hat wesentlich mitgeholfen, dass Hunderte von Kindern jedes Jahr Schwimmen gelernt haben. Und diesen Sport auch lieben.

Roger Weyermann kann auf 21 Jahre im SCR zurückblicken: Während zehn Jahren hat er regelmässig an Schwimmwettbewerben teilgenommen. Er hat die Wasserballgruppe wieder ins Leben gerufen. Während fünf Jahren hat er Kindergruppen trainiert, sowohl im Breitenals auch Nachwuchsspitzensport. Und er ist Präsident des Schwimmclubs.

Bei Thomas Gerber, dem zweiten Gesprächspartner, sind es unterdessen 45 Jahre: Auch bei ihm sind Wettkampfsport und Wasserball zwei wichtige Stichworte: «Nach dem Aufstieg als Wasserballer in die Nationalliga B habe ich damit aufgehört. Jetzt trainiere ich – zusammen mit meiner Frau Antoinette − Kinder und Jugendliche im Leistungs- sport, das sind die ‹Sharks›. Im SCR helfe ich mit als Vizepräsident.»

Je zur Hälfte
Zwischen 40 und 50 Kinder werden in den Bereichen Leistungs- und Breiten-Sport durch fünf Trainerinnen und einen Trainer begleitet. Doch dies ist nur die eine Seite der Schwimm-Medaille: Neben dem Leistungssport ist der SCR auch im Breitensport sehr engagiert: «Dazu gehört das beliebte Aquafit, seit 30 Jahren nicht mehr wegzudenken. Und selbstverständlich die Schwimmschule. Das ist eine wichtige Sache, denn aus meiner Sicht sollte jedes Kind, das am See aufwächst, in den ersten Schuljahren schwimmen lernen. Einerseits gibt das den Eltern (und Kindern) Sicherheit, wenn sie sich im Seebad (und vielleicht auch im See) schwimmenderweise fortbewegen. Anderseits ermöglicht der Besuch im Seebad viele soziale Kontakte», sagt Gerber.

Dazu gehört auch das «Winterwasser», das vor allem von der Mittelstufe gern und oft genutzt wird. Für die ersten drei Schuljahre sind es Schwimmkurse im Sommer, wo die Leiterinnen Kindergruppen die Grundkenntnisse beibringen und so die Primarschul-Lehrpersonen bei der Erfüllung des Lehrplans 21 wesentlich unterstützen. Und der SCR bietet unterdessen auch einen polysportiven Schwimmkurs an, wo die Kinder sich mehrheitlich im Wasser aufhalten und zu einem kleineren Teil andere Sportarten kennenlernen. «Und klar», so Weyermann, verhelfen uns all die Kurse auch zu Nachwuchs und bringen finanzielle Vorteile.»

Regionales Hallenbad in Romanshorn
Aus aktuellem Anlass äussert sich der SCR-Präsident auch zum Thema Hallenbad: Wie jeder Sportverein sei natürlich auch der Schwimmclub darauf angewiesen, genug Leute zu haben und auch zu finden – um all die Angebote aufrechtzuerhalten: «Was mich für die nahe Zukunft ebenfalls bewegt, ist das Platzproblem oder konkret, ein fehlendes Hallenbad. Im Moment ist das Winterwasser noch in Betrieb, doch mittelfristig stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Aus meiner Sicht muss das Thema ‹Hallenbad› wieder auf den Tisch. Es muss eine regionale Lösung sein und ich bin überzeugt davon, dass Romanshorn dafür der richtige Ort ist. Aus mehreren Gründen: Zur DNA der Hafenstadt gehört der Wassersport. Das Winterwasser ist mithin etabliert − und wir sind als Tourismus-Standort ein Knotenpunkt», ist er überzeugt.

Wenn Amriswil sich als Ort für Einkauf und Gewerbe begreift, Arbon als Ort der Kultur und Kunst, dann ist es Romanshorn als Ort der Bildung und des Sports. Auf Initiative des SCR ist eine Gruppe in Planung, die ein regionales Hallenbad im Oberthurgau anvisiert: «Jetzt brauchen wir Vereine, Private und die Politik, die dieses Anliegen unterstützen.»

Markus Bösch


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