Klimakleber

  07.09.2023 Kolumnen, Romanshorn, Salmsach, Uttwil

Wäre das Wort «Klimakleber» nicht schon derart propagandistisch verbreitet worden, so könnte man dabei durchaus an eine neue Erfindung denken. Zum Beispiel einem Kleber, der sowohl bei arktischen als auch bei tropischen Bedingungen gleichwohl seine Dienste tut. Nun wissen wir, dass es sich nicht um den Kleber, sondern um ihre Anwender handelt. Beliebt sind dabei vor allem Objekte wie Strassen, Bilderrahmen, Tische, Stühle und etliches mehr. Doch das Volk hat zunehmend die Nase voll von diesen Kleb-Fetischisten; so wurde sowohl im VW-Produktionswerk als auch bei «Weltklasse Zürich» sofort dem zerstörerischen Aktivismus der Stecker gezogen und die Leute kleb- und haftlos der Polizei übergeben. Über solche Einlagen schüttelt der ideologiefreie Bürger nur den Kopf, weil er über das Ausmass der sinnfreien Aktionen dermassen irritiert ist, dass er die eigentliche Motivation hinter den Taten gar nicht mehr wahrnehmen kann. Das Anliegen dahinter wäre ja, einen Appell an die Politik und die Gesellschaft loszutreten, damit sie etwas gegen die Umweltbelastung unternimmt.

Dazu wären vielleicht kontradiktorische Diskussionen nützlicher als diktatorische Forderungen mit militanten Eigenschaften. Auch haben bisweilen noch nie Gewalt und Zerstörung fremden Eigentums zur friedlichen Konfliktlösung beigetragen. Und es scheint auch hier, dass viele dieser Aktivisten durch die tägliche mediale Propaganda instrumentalisiert und extremisiert werden und die ganze Thematik nicht einmal verinnerlicht haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass Klimakleber Tage später nach Bali, Mexiko oder wo auch immer hinfliegen.

Was aber in den letzten Jahren auffällt, ist der aufkommende religiöse, sektiererische Eifer in den Bewegungen (LGBTQ, Pandemie, Klima etc.). Er ist erkennbar an der Radikalität der Anhänger, am Missionseifer und am Ausschluss und der Verfolgung Andersgläubiger. Wer etwas hinterfragt oder kritisch denkt, wird verurteilt. Wenn sich heute z. B. jemand fragt, ob das Ende der Eiszeit auch menschenverursacht war, dann gilt er als Ketzer. Der «Vorteil», den er gegenüber früher geniesst, ist, dass er wegen der CO2-Emissionen nicht auf dem Scheiterhaufen endet, sondern glücklicherweise klimaneutral hingerichtet wird.

Daniel Frischknecht


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote