Rallye der Kuriere

Langsam neigt sich der Sommer 2024 dem Ende zu. Anfänglich mit miserablem Wetter gestartet, entwickelte er sich rechtzeitig zu den Ferien zu einem prächtigen, ja gar heissen Sommer. Die Uttwiler Lachmöwe liebt die Hitze nicht sonderlich und hatte daher ihre Flugstunden reduziert. Von einem schattigen Plätzli schaute sie herab auf das Treiben im Dorf.

Es waren wieder Hunderttausende von elektrisch getriebenen Radlerinnen und Radlern, die sich auf dem Seeweg bewegten. Lustig zum Teil anzusehen, welche Tenues sie trugen und mit was für Vehikeln sie unterwegs waren. Apropos Vehikel. Noch anderes hat Lachmöwe beobachtet und zu einer längeren Überwachungszeit angeregt − die vielen Kurierdienste, welche über den Tag verteilt das Revier von Lachmöwe anpeilten. Bereits kurz nach sieben Uhr der erste und dann im Stundentakt die weiteren. Planzer, UPS, DPD, Post, DHL, deren Unterakkordanten, zwei Pizzakuriere, ein Grossverteiler und ein Kurierdienst mit Kühlprodukten stellen die Grundversorgung der Quartierbevölkerung sicher. Eine richtige Rallye dieser Dienstleister findet statt nach dem Motto «schneller und immer mehr».

Wenn man diese Uttwiler Kurierdienstleister auf die Schweiz hochrechnet, dürften täglich wohl Zehntausende von kleinen Lieferwagen umherschwirren und sich um die Schweizer Bevölkerung kümmern. Die Liberalisierung des Postmonopols, die Aufhebung des Stückgutverkehrs der Bahn und natürlich das gesellschaftliche Verhalten haben da wahrliche Job-Wunder bewirkt. Bleibt nur die Frage, ob dieses Kurierwesen auch «nachhaltig» ist, ganz zu schweigen von der CO₂-Bilanz.

Die (kritische) Lachmöwe