«Jesus liebt mich…», «Miss Merkel»
10.07.2025 Kolumnen, Uttwil , Salmsach, RomanshornMarkus Bösch
«Jesus liebt mich…»,
«Miss Merkel»
Jesus liebt mich, plötzlich Shakespeare, Muh, Miss Merkel: Diesmal finden sich mehrere Buchtitel in dieser Besprechung – allerdings verfasst vom gleichen Autoren. David Safier hat 15 Romane und zahlreiche Drehbücher geschrieben. Er lebt und arbeitet in Bremen, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Während sich in «Jesus liebt mich» eine Frau in den Zimmermann Jesus verliebt, wird die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin zu «Miss Merkel» und zu einer Detektivin, die bis heute vier Fälle gelöst hat. Während in «Muh» die ostfriesische Kuh Lolle nach Indien, ins gelobte Kuhland par excellence auswandert, wird in «Shakespeare» eine junge Frau in ein früheres Leben versetzt, in den Körper eines Mannes, eben Shakespeare.
Was mich an diesem Schriftsteller und damit an seinen Büchern, fasziniert, ist einmal sein Ideenreichtum, der vor keiner Persönlichkeit Halt macht. Das zweite Momentum, das mich zum Lesen dieser Bücher verführt, sind die geschickt eingewobenen Bezüge zur Geschichte. Und diese manchmal sehr kurzen Einschübe holen den Leser und die Leserin in (auch vergangene) Realitäten zurück. Um dann gleich wieder in die überaus humorvolle Gegenwart der eigentlichen Erzählung einzutauchen. Obwohl die Geschichten mitunter mehr als abstrus anmuten, können sie so wie Safier sie schildert, durchaus geschehen sein.
Weltgeschichtliches wird neu aufgerollt, mit Witz neu aufgesetzt und stimmt trotzdem.
Letztlich ist es David Safiers überaus elegante und «leichtfüssige» Schreibweise, die zum Lesen einlädt.
Übrigens: Mein erstes Safier-Buch war «Jesus liebt mich». Das ist zwar eine «wahre Geschichte mit kuriosen Einfällen»: Trotzdem lädt genau dieser Titel zu Recht dazu ein, ihn ernst zu nehmen. Ganz ohne Spass.