«In Nomine Diaboli»
21.08.2025 Kolumnen, Uttwil , Salmsach, RomanshornStöff Sutter
«In Nomine Diaboli»
von Monika Küble und Henry Gerlach, Historischer Kriminalroman, Gmeiner-Verlag, Taschenbuch, 787 Seiten
Auf meinem Nachttisch lag bis vor Kurzem ein dickes Taschenbuch, welches ich bereits zum zweiten Mal las. Wobei ich höchst selten ein Buch zweimal lese. Schon gar nicht einen solch dicken «Schinken» von knapp 800 Seiten.
Aber dieser historische Kriminalroman über das Konzil von Konstanz vor gut 600 Jahren empfinde ich derart als Perle, als faszinierende Zeitgeschichte, dass ich ihn auch jetzt wieder geradezu verschlang – Geschichtliches unserer Nachbarstadt Konstanz in einen atemberaubenden Kriminalroman verpackt. Das Buch ist sowohl süffisant als auch spannend und informativ geschrieben. Es hat so viel Zug, dass ich mich während der Lektüre wirklich in diese Konzil-Zeit zurückversetzt fühlte und die Historie quasi selber erlebte. Zudem erfährt man viele geschichtliche Details, aber auch die historischen Zusammenhänge rund um die Papstwirren und das Konzil. Dass das alles in nächster Nähe, also in Konstanz spielte, wo ich die Schauplätze jederzeit ansehen kann, ist das Tüpfelchen auf dem i.
Als Krimi hat das Buch die grosse Qualität, dass man trotz der langen Geschichte bis zu den letzten Seiten nicht erahnt, was Sache ist. Die Story hat viele Wendungen und ist wirklich spannend erzählt und liest sich super!
Wir schreiben den Oktober 1414: Kaum ist der junge Bäcker Cunrat Wolgemut in Konstanz eingetroffen, um da während des Konzils sein Glück zu finden, gerät er auch schon in Schwierigkeiten: Er wird in eine Schlägerei verwickelt, seine heiratswütige Base stellt ihm nach und sein Freund wird tot aufgefunden. Bald gibt es weitere Tote und Cunrat wird klar, dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Gemeinsam mit dem Bäcker Giovanni Rossi und dem Humanisten Poggio Bracciolini macht er sich auf, das Geheimnis um die Toten zu lüften.