51. Internationale Flottensternfahrt im Zeichen 200 Jahre Personenschifffahrt auf dem Bodensee

  29.04.2024 Wirtschaft, Romanshorn

Die 51. Flottensternfahrt auf dem Bodensee stand ganz im Zeichen des 200-Jahr-Jubiläums der Personenschifffahrt auf dem Bodensee. Die Schiffe der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU) bildeten vor der Stadt Meersburg einen beeindruckenden Stern.

«Wir blicken auf eine äusserst erfolgreiche Geschichte zurück: Der Bodensee und die Weisse Flotte gehören untrennbar zusammen», sagte der VSU-Vorsitzende Norbert Reuter beim Kapitänsempfang in Meersburg.

Die «Weisse Flotte» ist ein Begriff am Bodensee: Die Menschen bezeichnen damit die Kurs- und Ausflugsschiffe der VSU. Dieser Verband der vier grossen deutschen, österreichischen und Schweizer Unternehmen sorgt unter anderem für einen gemeinsamen Fahrplan auf dem Bodensee und für einheitliche Preise. Gemeinsam startet man in die Saison mit einem ersten Höhepunkt: der Internationalen Flottensternfahrt. 

Bei der Sternbildung kamen sich die Schiffe sehr nahe. Die Fahrgäste auf den Schiffen staunten zudem, wie danach die einzelnen Schiffe «Pärchen» bildeten und sich die Besatzungen die Hand reichten sowie Sektflaschen zum Start in die neue Saison überreichten. Der Applaus war entsprechend gross, traditionell erklang das Lied «Die Fischerin vom Bodensee».

200 Jahre Personenschifffahrt auf dem Bodensee
Fahrgäste, die dieses Jahr auf dem Deck eines Bodenseeschiffes stehen, folgen damit auch historischen Spuren. Denn im Jahr 2024 wird die Personenschifffahrt am Bodensee bereits 200 Jahre alt: Die Weisse Flotte der VSU hat ihren Ursprung im Jahr 1824. Damals wurde der erste regelmässige Kursverkehr mit dem Dampfschiff «Wilhelm» eingerichtet.

Angefangen hat der erste feste Kurs in den Zeiten der Monarchie. König Wilhelm I. von Württemberg war Mitinitiator beim Bau des ersten Dampfschiffes für den Bodensee. Der Glattdeckdampfer «Wilhelm» wurde zwischen Friedrichshafen und Rorschach eingesetzt. Möglich war dies, weil die nun mechanisch angetriebenen Schiffe wind- und wetterunabhängig unterwegs waren. 

Ab etwa 1860 entstand die Ausflugsschifffahrt. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs bedeutete einen herben Rückschlag für den aufkommenden Fremdenverkehr. In den 20er-Jahren entstanden die ersten Motorschiffe. Weil diese wirtschaftlicher waren, ersetzten sie nach und nach die Dampfschiffe.

Der Zweite Weltkrieg führte 1944 zur Einstellung des Bodensee-Schiffsverkehrs. Ein NS-Befehl forderte gar die Versenkung der in Lindau und Bregenz stationierten Schiffe − durch eine geheime Kooperation auf deutscher und Schweizer Seite konnten die Schiffe in die Schweiz überführt werden.

Einige Zeit nach Ende des Kriegs wurde der Kurs wieder aufgenommen. Die Bodenseeschifffahrt erlebte in den Folgejahren einen grossen Aufschwung. Damit einher ging eine Modernisierung der Weissen Flotte. Heute hat sie insgesamt 36 Schiffe. Das Ziel, über die Grenzen hinweg den Menschen am Bodensee und den Gästen ein besonderes Freizeiterlebnis zu bieten, stand zunehmend im Fokus der vier beteiligten Unternehmen. 

Vereinigte Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU) / Redaktion


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