Silvester: Bräuche und Rituale zum Jahreswechsel

  15.12.2022 Kultur&Natur, Romanshorn, Salmsach

Bereits neigt sich das Jahr 2022 mit schnellen Schritten dem Ende zu… und die Silvesterabende werden fleissig geplant. Die Schweiz ist ein Land der Traditionen. So erstaunt es auch nicht, dass für Silvester von Region zu Region Bräuche auch heute noch gelebt werden. Damit der Jahreswechsel auch bei allen gut klappt, wird das alte Jahr lautstark verabschiedet und das neue begrüsst.

Im Thurgau hat das Silvesterläuten oder «Silvesterle» eine langjährige Tradition, die auch in anderen Gebieten praktiziert wird. Dieser Brauch reicht in die Anfänge des letzten Jahrhunderts zurück und erfreut sich seit jeher grosser Beliebtheit. Frühmorgens, um 5 Uhr, am letzten Tag des Jahres ziehen Kinder und Jugendliche in Begleitung von Erwachsenen durch die Dörfer und vertreiben das alte Jahr mit Kuhglocken, Pfannendeckeln und sonstigen Lärminstrumenten und übernehmen den «Weckdienst». Sie wünschen allen ein gutes neues Jahr und werden vielmals mit Süssigkeiten belohnt. Vereine haben diesen Brauch aufgenommen und führen diesen mit geselligem Beisammensitzen und aufteilen der Gaben durch. So auch in Salmsach – dort heisst es auch in diesem Jahr am 31.12. «äs guets neus Johr».

Silvesterchlausen im Appenzell
Der wohl bekannteste Brauch findet im Kanton Appenzell Ausserrhoden statt. In Urnäsch werden alle Lichter gelöscht – Frühklausen steht um 5 Uhr auf dem Programm. In drei Gruppen aufgeteilt: die «Wüeschte», die «Schöne» und die «Schö-Wüeschte (Naturchläuse)». In Gruppen ziehen die «Chläuse» in die Appenzeller Dörfer ein mit lautem Schellengeläute. Bekannt sind die Silvesterchläuse für ihren grossen Kopfschmuck mit detailgetreuen Verzierungen. Das Chlausen findet auch am «alten Silvester – 13. Januar» statt und lockt viele Touristen an.

Bleigiessen und rote Unterwäsche
Fast schon eine Tradition ist es vielerorts, gemütlich zusammen zu sein und bei einem guten Essen den Abend zu verbringen. Tischbomben und Spiele gehören zu einem gelungenen Silvesterabend. Auch aus unseren Nachbarländern haben wir Bräuche übernommen – so wie das Bleigiessen aus Deutschland. Wo kleine Blei- oder Zinnstücke geschmolzen werden und diese Formen dann als Voraussagen für das neue Jahr interpretiert werden.

Oder aus Italien – wo die Frauen rote Unterwäsche tragen in der Silvesternacht, um beiden Geschlechtern im neuen Jahr Glück zu bringen.

Das Wichtigste ist jedoch, auf das alte Jahr zurückzublicken und gesund ins neue Jahr zu starten. In diesem Sinne – «en guetä Rutsch» allen!

Conny David


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