Vor drei Jahren – im 2020 – entstand die Idee des «Food Chats», die innovative Initiative gegen Lebensmittelverschwendung. Ein Grosshändler konnte eine Ladung Gemüse nicht wie geplant verkaufen und hätte diese vernichten müssen. Ivo Streiff, Gründer von «Food Chat», hat diese Gelegenheit genutzt und in Kesswil innert Kürze die qualitativ gute Ware an Private verkauft und so Lebensmittelverschwendung verhindert. Seit einem Jahr ist «Food Chat» auch in Romanshorn an der Schlossbergstrasse.

Ivo Streiff kauft von Grosshändlern Ware – Gemüse und Früchte –, die nicht verkauft werden kann. Dies weil sie nicht ganz den Anforderungen, der Norm, an Grösse, Gewicht, Farbe etc. entspricht, kleinere Mängel aufweist oder einfach auch aufgrund falscher Bestellungen. Die Lebensmittel sind jedoch noch in gutem Zustand und auf alle Fälle essbar. Sie würden im Abfall landen und bedeuten auch grosse Verluste für Lieferanten.

Durch «Food Chat» können viele Lebensmittel «gerettet» und wenigstens ein Teil der Aufwände gedeckt werden. Die Kunden können mit dem Kauf bei «Food Chat» der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken und erhalten das Gemüse in der Regel 30 bis 50 % unter dem Ladenpreis. «Es ist eine sinnvolle Tätigkeit, meine grösste Motivation ist der wahnsinnige Spass daran», meint Ivo Streiff, «zudem sind der Kontakt zu den Menschen und die Gespräche grossartig».

Standort Romanshorn
Mittlerweile ist Ivo Streiff an über 20 Standorten anzutreffen und einer davon ist seit einem Jahr in Romanshorn. Dienstagmorgens von 9.30 bis 10.30 Uhr steht der Truck an der Schlossbergstrasse in Romanshorn, Schlossbergparkplatz gegenüber katholische Kirche, wo Gemüse und die Früchte angeboten werden.

Am Vortag wird das Produktangebot via WhatsApp mitgeteilt. «Der Standort in Romanshorn ist wunderschön und es hat sich sehr gelohnt, hier vor einem Jahr zu starten», erzählt Ivo Streiff. «In zwei WhatsApp-Gruppen mit rund 500 Teilnehmern informiere ich über die Angebote und erfreue mich in Romanshorn bereits über viele Stammkunden und immer neue Gesichter.» Er ist sehr zufrieden mit der Entwicklung und hofft, dass noch viele ihn besuchen und bei der «Rettung» der Lebensmittel helfen.

Motto «Geschmack vor Form»
Das Ziel wäre es, wenn sich die Käufer im Hintergrund organisieren und die Waren in grösseren Mengen abgegeben werden können. Familien, Nachbarn oder Freunde sich zusammentun und jeweils einmal pro Woche einkaufen und das Gemüse und die Früchte dann untereinander verteilen. Jedoch können auch kleine Mengen bezogen werden. Der Verkauf findet sehr persönlich, herzlich und mit einer grossen Kulanz statt.

Die Entwicklung des «Food Chats» zeigt, dass viele das Motto teilen, und so werden bestimmt noch weitere Standorte dazukommen. Alle Informationen und Standorte finden sich unter foodchat.ch.

Conny David