Einmal mehr präsentiert das Museum am Hafen eine (Sonder-)Ausstellung, die es in sich hat: Es ist eine eigentliche Liebeserklärung an den See vor der Haustür.

Mit zwölf grossen Informationstafeln und zahlreichen Bildern, vier «Romishorner Runden» und ebenso vielen Besichtigungen warten die Ausstellungsmacher auf – insbesondere Hermann Roth, der sich mit «Unser See – Romanshorn, Leben und Arbeiten am See» wohl einen Herzenswunsch erfüllt hat. Dank seines fundierten Wissens hat der geborene Holzensteiner Bekanntes und Überraschendes, Details und Spezielles gesammelt und lässt die Besucherinnen und Besucher bald staunen: zum Beispiel über die elf öffentlichen Brunnen für die Versorgung der damals 3880 Einwohnerinnen und Einwohner. Oder über die Träume einer Kuranstalt «Seehof» und die Pläne einer Schifffahrtsverbindung von Romanshorn nach Rotterdam.

Vielfalt
Und alle Themen haben zu tun mit dem Element Wasser und damit dem See: Trink- und Abwasser, die Eiszeit, versenkte Schiffe, die internationalen Flugtage in den 1920er-Jahren, die zahlreichen Wassersportvereine und die Betriebe, die einen Bezug haben zum See. Die vielleicht erste prominente Besucherin, Vreni Schawalder, sprach an der Vernissage am Samstagmorgen auch von «ihrer Liebe zu diesem See»: «In der Schule zwar noch trocken entdeckt, habe ich ihn über den Schwimmunterricht am Seminar und während meiner Hochzeit 1998 intensiver kennengelernt. Seit 2002 wohne ich nun hier, am See, habe mich vom ‹Murgmaitli› sozusagen zum ‹Seemaitli› entwickelt und kann jetzt sagen: Er verzaubert mich bei jedem Wetter – und diese grossartige Präsentation beglückt mich noch viel mehr.»

Begleitend
Wesentlich bereichert wird die Ausstellung, die bis zum 10. Dezember zu sehen ist, mit weiteren Anlässen: An vier «Romishorner Runden» werden Bezüge zum Wasser hergestellt, am 23. Juni zum ersten Mal mit Eva Büchi zum Thema «Als die Moral baden ging» und dann am 8. September mit Thomas Wunderlin «Wie der Hochwasserschutz unterging».

Zwei weitere Anlässe werden im Oktober und November folgen. Des Weiteren sind Besichtigungen des Seewasserpumpwerks, der ARA, der Fischbrutanstalt und der Werft Pro Nautik angesagt.
Die Ausstellung ist jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet, weitere Informationen finden sich auf www.museumromanshorn.ch.

Markus Bösch