Ludotrail fasziniert und fordert heraus

  04.08.2023 Sport&Spiel, Romanshorn

Nichts zu machen: Für alle 25 Spiele reicht auch ein zwölfstündiger Tag nicht aus. Die Familie Pluchino-Belbute jedenfalls geht trotzdem auf eine spielerische Entdeckungsreise.

Den Rucksack mit dem Anleitungsbuch und der kleinen Kiste mit den nötigen Utensilien wie Würfel, Magnet und Schlüssel erhält die Familie am Schalter der SBS Schifffahrt AG. Und gleich auch am Hafen, an der Grenzmauer zur Bunkerwiese, geht es los mit der Fähre. Also nicht mit der Euregia, sondern der «Ludotrailia». Zusammen mit Sohn Emilio öffnet der Vater die Schlösser, hebt das Dach weg und stellt die ausserordentlich schön gestalteten Modellfahrzeuge auf die Laderampe. Die Mutter hat unterdessen die Regeln studiert − und die entpuppen sich als durchaus tricky. Mithilfe von Spielkarten sollen Postlieferwagen, Familienauto, Lastwagen und Co. möglichst rasch und richtig auf die Fähre manövriert, sprich gestellt werden. Neben den Eltern Pluchino sind die Tante Angela und die Kinder Emilio und Lisa aktiv. Bald stellt sich heraus, dass die Manöver Geduld und Ausdauer verlangen – und immer wieder werden Kindheitserinnerungen über Legoplan und Spielzeugautos wach.

Eine Fähre hat unterdessen abgelegt und eine weitere ist angekommen – nach gefühlten anderthalb Stunden ist es geschafft: «Vielleicht bilden wir beim nächsten Mal zwei Gruppen, wer weiss?»
Jedenfalls: Aufgeräumt ist schnell und gewonnen hat am Schluss eigentlich jeder und jede.

Erstaunt
Jetzt brauchen alle (mehr) Bewegung und dazu sind die Challenges beim «Panem» geradezu prädestiniert. Auf dem Kiesplatz zum Seepark hin werden Reifen ausgelegt, Kegel, Hölzer und Katapult aufgestellt: Je nach Würfelzahl wird nun zuerst von Reif zu Reif gehüpft und dann – je nachdem – die Herausforderung, eben die Challenge angenommen. Die einzelnen Spiele sind diesmal rasch erklärt und teilweise auch selbsterklärend: Mit der Spielarmbrust gilt es, die Büchsen zu treffen, Ringe per Katapult über entsprechende Spielfiguren zu drehen oder das Frisbee durch ein Holzgitter zu werfen. Je nach Erfolg gibt es Punkte und ein schnelleres Vorankommen.

Recht zahlreich sind an diesem Samstagmittag die Velotouristen auf dem Radweg, die manch einen fragenden Blick auf die «öffentlich spielende» Familie werfen. Schliesslich: Das jüngste Familienmitglied ist zuerst am Ziel. Dann geht es noch zum dritten Spiel, nämlich beim gelben Sportwagen die Räder zu wechseln. Für einmal ein wirklich kurzer Event, die Familie teilt sich in zwei Gruppen, um die Radschrauben zu lösen und im Anschluss die neuen Räder zu montieren. Dann endlich – ist das ersehnte und wohlverdiente Mittagessen angesagt, in der nahen Hafenlounge.

So geht Kennenlernen
Im Anschluss daran wird das Spiel «Bau schlau» in Angriff genommen: Es gilt, längere Holzbalken so auf Pylone zu stapeln, dass ein hoher Turm entsteht. Gefragt ist diesmal ein Gefühl für Balance und hier wird schnell klar: Gemeinsam gewinnt.

Weiter geht es zum biblischen Fussball-Kricket bei der evangelischen Kirche, was sich zum Highlight für Emilio entpuppt. Für seine Schwester wird es das Spiel um Buchstaben und Wörter bei der Bibliothek. Und dann – es ist halb sechs Uhr geworden – ist nach siebeneinhalb Stunden Feierabend.

Fazit der Spieltour am Hafen: Für Emilio war es der Wettbewerb, der den Reiz des Ludotrails ausmachte, für Lisa das Entdecken von unbekannten Ecken der Hafenstadt und für alle ganz einfach die gemeinsame spassige Zeit.

Was sicher und von vornherein beabsichtigt ist: Für den Ludotrail Romanshorn brauchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrere Tage. Und für jene gleichnamigen Trails im Berner Oberland dereinst einige Ferientage.

Markus Bösch


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