Win-win für Natur und Landwirtschaft

  17.08.2023 Kultur&Natur, Romanshorn

Fledermäuse und Wiesel helfen auf dem Bauernbetrieb.

Auf Einladung des Vogel- und Naturschutzes Romanshorn fanden sich interessierte Naturfreunde auf dem Bauernhof von Ernst und Regine Züllig in Oberhüseren ein. Zum einen liessen sie sich von Marco Bertschinger über die sogenannte «Wieselburg» informieren, die vor einem Jahr neben der Tafelbirnenanlage gebaut worden war: «Es soll als Wohnung und Rückzugsort für Hermelin oder Mäusewiesel dienen. Damit sie es als solche annehmen, braucht es zwar mehrere Unterschlupfmöglichkeiten. Nichtsdestotrotz: Wiesel sind spezialisierte Mäusejäger – eine sechsköpfige Familie vertilgt in einer Woche gut und gern 50 bis 100 Mäuse. Das ist eine Win-win-Situation für die Natur und für den Landwirt.»

Braune Langohren im Estrich
Im grossen Bauernhof, sprich im Estrich, sind seit Jahren Fledermäuse angesiedelt: «Es sind wohl über 60 braune Langohren und auch einige Mückenfledermäuse. Diese fliegenden Säugetiere orientieren sich auch mit dem Echolot, daran sind sie auch erkennbar. Sie ernähren sich grossenteils von Insekten und gelten damit als regelrechte Ökosystem-Dienstleister. Wie Landwirte haben es auch wir in unseren Gärten in der Hand, Angebote für Tiere zu schaffen und die Artenvielfalt zu fördern. Im Thurgau gibt es etwa 20 verschiedene Fledermausarten», erzählte Verena Hofstetter von der Pflegestelle des Vereins Fledermausschutz Thurgau. Gleichzeitig hatten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, im Estrich einige Fledermäuse zu entdecken, die sich bei Anbruch der Nacht durch das kleine Estrichfenster zur Insektenjagd aufmachten – auch dies eine Win-win-Situation: Der Landwirt bietet den Tieren einen Unterschlupf und sie befreien die menschlichen Bewohner von den Mücken.

Markus Bösch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote