Das 20. Oberthurgauer Wirtschaftsmeeting vom 26. Oktober im Kornhaus stand im Zeichen des Sports und des Umgangs mit dem Mangel an Arbeitskräften: Roland Gutjahr im Gespräch mit Alain Sutter, dem Sportchef des FC St. Gallen. Vorher nutzten zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Meetings die Gelegenheit, ein Unternehmen in der Region Romanshorn kennenzulernen.

In zahlreichen Unternehmen, Betrieben und zunehmend auch in der Verwaltung fehlen Arbeitskräfte: Die Suche nach Talenten und der Aufbau von erfolgreichen Teams steht zunehmend im Fokus – so auch am Oberthurgauer Wirtschaftsmeeting in Romanshorn: Im Kornhaus kam der AVR-Ehrenpräsident Roland Gutjahr dazu rasch ins Gespräch und in medias res mit dem Sportchef des FC St. Gallen, Alain Sutter: «Für mich war von Anfang an klar, dass auch bei diesem Job der Mensch im Mittelpunkt stehen muss. Er soll sich willkommen fühlen, in seinen Stärken gefördert werden. Das ist befruchtend für alle Beteiligten und ganz klar auch herausfordernd. Das braucht Flexibilität und Gelassenheit.»

Vereinskultur, Teamkultur
Die gemeinsame Kultur, sei es im (Sport-) Verein, sei im Arbeitsteam, müsse stimmen. Wenn das Umfeld stimme, werde geleistet und gearbeitet. Und wenn das (gefundene) Sporttalent oder die Arbeitskraft sich für den Verein oder für das Team mit Herzblut engagiere, funktioniert es: «Wichtig ist bei mir und bei Ihnen eine offene Kommunikation. Bei gegenseitigem Vertrauen können viele Konflikte konstruktiv gelöst werden. Klar ist der Druck bei uns im Fussballclub gross, wenn Tausende unsere Arbeit live verfolgen. Stellen Sie sich vor, Ihnen würden in den Betrieben ständig Menschen über die Schulter schauen. Und logischerweise ist der Spagat bei uns zwischen menschenzentrierter Arbeit und notwendiger Wirtschaftlichkeit gross.»

Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringen
Eingeladen hatte die Arbeitgebervereinigung Region Romanshorn (AVR), zusammen mit der Industrie- und Handelskammer Thurgau (IHK): Kris Vietze (Präsidentin) und Jerome Müggler (Vizepräsident) benutzten die Gelegenheit, zum einen den «Digital & Innovation Campus Thurgau» (DICT) vorzustellen, der in Kreuzlingen im Entstehen begriffen ist. Gleichzeitig wiesen sie darauf hin, dass mit den Entwicklungen in der Schweizer Politiklandschaft Wirtschaft und Gesellschaft zunehmend auseinanderdriften: «Wir müssen das Image der Wirtschaft verbessern, es braucht neue Narrative – und wir brauchen für die Zukunft Lösungen. Denn Wirtschaft und Gesellschaft gehören zusammen.» Vorgängig hatte der AVR-Präsident Andrea Roth einen Blick auf «unsere breit abgestützte, regionale Wirtschaftsstandort-Strategie» geworfen. Und gerade mit den Unternehmen vor Ort seien da viele «Perlen» auszumachen, so der Romanshorner Stadtpräsident Roger Martin.

Markus Bösch

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