Im ¾-Takt beginnt, was in geBildeten Reimen endet

  30.11.2023 Kultur&Natur, Romanshorn

Vier Männer im Museum: Das deutsche «Trio fulminante» aus Radolfszell bestritt mit dem einheimischen Stöff Sutter einen musikalisch-poetischen Abend zur Freude des zahlreichen Publikums.

Was sie verbindet ist zum einen der Lehrberuf – die drei Deutschen sind Musiklehrer in Radolfszell – und vor allem die Liebe zu Musik, Sprache und zum Schalk: Udo Krummel (Piano, Gesang), Jürgen Callejas (Saxofon) und Frank Westphal (Cello) boten eine fulminante Tour d’Horizon durch bekannte Musikgenres: Zu hören waren ein ungarischer Tanz von Brahms, Melodien aus der «Arlesienne-Suite» von Bizet und aus der Säbeltanzkomposition genauso wie «Mission Impossible» und Kompositionen aus Krummels Feder. Zusammen mit den Solos des Saxofonisten, des Cellisten und des Sängers wären das schon Gründe genug gewesen für einen stimmigen Abend im Museum am Hafen. Das Besondere war die Moderation des Poeten Sutter:

Mit den inhaltlich passenden, gereimten Versen fügte er die Musik zu einem Ganzen zusammen – wobei: Für alle und alles waren es die überraschenden Wendungen, die der rote Faden zuweilen nahm: etwa, wenn zum Säbeltanz, stumpfe Messer und ein Senf aus Genf ihre Rolle spielten oder es dem Verseschmied bei der Arlesienne-Suite spanisch vorkommt, dass die gerade Banane partout nicht krumm werden will. Das Tüpfelchen auf dem i waren schliesslich die Karikaturen von Udo Krummel, wenn er mit flinkem Strich die Sutterʼschen Reime ins Bild setzte, immer überraschend für den Vortragenden und die Besucherinnen und Besucher. Und so wie sich diese freuten an Musik und Zeichnung, hätte «selbst Erich Kästner seine Freude an diesem Poeten gehabt», wie Krummel den Abend wertschätzend abschloss.

Markus Bösch


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