Zu zwei hochkarätigen Vorträgen zum Thema «Positionierung als Wirtschaftsstandort» hat die Arbeitgebervereinigung Region Romanshorn zusammen mit dem Gewerbeverein Romanshorn und Umgebung und der Stadt Romanshorn ins Kornhaus geladen.

Stadtpräsident Roger Martin begrüsste am Donnerstag, 25. Mai, im Kornhaus Politiker aus der Region, Stadträte, Mitarbeitende der Stadtverwaltung und Mitglieder der Arbeitgebervereinigung Region Romanshorn sowie des GVR Romanshorn und Umgebung.
Er sprach von bekannten, leistungsfähigen Firmen im Hightech-Bereich, der Pharmabranche und weiteren Branchen, die in Romanshorn und Umgebung produzieren und einen Schwerpunkt als Arbeitgeber bilden.
Laufende Planungen der Stadt sind die Umgestaltung des Bahnhofplatzes, ein neues Stadthaus und zusätzliche Nutzungen im Hafenareal.

Positionierung als Wirtschaftsstandort
Remo Daguati, Präsident Netzwerk Standort Schweiz, referierte zum Thema «Positionierung als Wirtschaftsstandort – Champions League oder Regionalliga?». Er ist Berater für Standortförderung und Arealentwicklung in der ganzen Schweiz. Und er nimmt auch längere Flugreisen in wärmere Länder mit Temperaturen bis 40 Grad Celsius in Kauf, um für den Wirtschaftsstandort Schweiz auch in den nächsten Tagen aktiv zu werben.
Als erstes Beispiel präsentiert er den Besuchern im Kornhaus die Ansiedlung der Firma Biogen in Luterbach SO. Die Gemeinde mit einem grossen freien Areal musste sich gegenüber amerikanischen und asiatischen Standorten durchsetzen. Es ging um ein Investitionsvolumen von 1,5 Milliarden Franken. Besichtigungen mit Politikern und Wirtschaftsfachleuten wurden organisiert und innert 32 Wochen wurden Planungen und Baubewilligungen durchgeführt. Nach drei Jahren Bauzeit begann die Produktion im Jahr 2019.
In Romanshorn könnte man das Hafenareal noch weiter ausbauen, zusätzliche Restaurants betreiben und den grossen Steg in den See hinaus bauen. Den Tourismus könnte man noch forcieren, und attraktive Nutzungen rund um den See seien gefragt. Auch im Bereich Kultur könnte man zusätzliche Angebote anbieten.

Unternehmens- und Führungskultur
Abdullah Redzepi, CEO People + Culture Group AG, sprach in seinem Referat über «Unternehmenskultur als Grundlage für zukünftige Erfolge». Er ist als Berater in der ganzen Deutschschweiz bei vielen Firmen tätig, die sich mit der «Work-Life-Balance» ihrer Mitarbeiter und guter Firmenkultur beschäftigen. Dies sei wichtig für die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden und die Grundlage für zukünftige Erfolge. Die Erfüllung und Anerkennung der Leistung sei wichtig. Der Mensch könne aufblühen, wenn er gelobt werde. Und: Die Führungskräfte sollen ihren Mitarbeitern Wertschätzung entgegenbringen. Dadurch bleiben die talentierten Mitarbeiter jahrelang der Firma treu.

Diskutieren und vergleichen
Beim anschliessenden Apéro diskutierten die Besucher mit den beiden Referenten an den Stehtischen weiter. Berufliche Erlebnisse und Erfahrungen im In- und Ausland wurden diskutiert und verglichen.
Auch über die Vermietung und Nutzung von leer stehenden Ladenlokalen in Romanshorn wurde intensiv diskutiert. Welche Branchen könnte man noch ansiedeln? Coiffeurgeschäfte, Nagelstudios und Kebab-Angebote gebe es schon genug im Ortszentrum.

Andreas von Bergen