Jugendliche aus dem Thurgau, die gestalterische Berufe anstreben, lernen in der Talentklasse der Kunstschule in Romanshorn Zeichnen, Malen und Werken. Am Tag der offenen Tür hatten Interessierte Gelegenheit, im ehemaligen Postgebäude an der Bahnhofstrasse 2 die Werke der jungen Talente zu besichtigen.

Im markanten Gebäude am Bahnhofplatz, in dem die Postangestellten während Jahrzehnten Briefe und Pakete verarbeitet haben, bereiten sich Jugendliche auf ihre späteren Berufe vor.

Wer die kleine Treppe beim Eingang hochsteigt und den ehemaligen Schalterraum betritt, staunt über die vielen Zeichnungen, Farbstudien und Gemälde an den Wänden ringsum.

Talentförderung
Am Tag der offenen Tür zeigten etwa zehn anwesende Schülerinnen und Schüler ihre Arbeiten im Erdgeschoss und im Obergeschoss den Besuchern. Eltern und Geschwister, auch Nachbarn, wollten einmal wissen, was hinter der markanten Postfassade kreiert und gewerkelt wird.

Gestalterisches Umsetzen
Dio Urrego aus Vorarlberg hat bereits ein Jahr hier gearbeitet und setzt nach einer Pause ein zweites gestalterisches Jahr an, wo er sein Talent in grösseren farbigen Werken in Acrylfarbe umsetzt. Eines seiner Vorbilder ist der Maler Ernst Ludwig Kirchner, der etliche Jahre in Davos gearbeitet hat. Dio Urrego fertigt zuerst kleine Bleistiftskizzen an, gefolgt von Farbstudien und danach das fertige Gemälde in Acrylfarbe. Er arbeitet ganzjährig hier, jeweils an 4 bis 5 Tagen pro Woche. Von den Teilnehmern werden auch aussagekräftige Bewerbungsmappen für die spätere Stellensuche angefertigt.

Die zwei Schülerinnen Jasmin und Elena von der Talentklasse kommen jeweils am Samstag hierhin und zeigten den Besuchern auch ihre Zeichnungen und grösseren Werke in Acrylfarbe.

Neben dem Lernen und Üben im Zimmer werden auch draussen in der Natur oder in den Strassen der Umgebung Studien gemacht. Es werden auch intensive Stillleben geübt und Zeichnungen von alltäglichen Gegenständen aus dem Regal im Nebenraum gefertigt.

Andreas von Bergen