«Simply two» im Kornhaus: «Kunst darf und muss vieles»
25.09.2025 Kultur&Natur, RomanshornDie Ausstellung «Simply two» im Kornhaus fordert zum Fragen und zum Geniessen heraus, ist Auftakt zu den Romanshorner Kulturtagen – und einmal mehr äusserst gelungen.
Zum vierten Mal ist es Gerda Leipold gelungen, dem Kornhaus künstlerisches und kunstvolles Leben einzuhauchen. Und den Raum fraglos und mit Mut zu bespielen.
Bis zum 1. Oktober sind sie zu sehen, die Werke von 18 Ostschweizer Kunstschaffenden. Werke, die mit Farben, Materialien, Klängen und Formen spielen und zu Fragen herausfordern. So wie es das Thema unverblümt will, nämlich mit «Was söll da?» Passend dazu vier konkrete Fragen an die Besucherinnen und Besucher, wie zum Beispiel «Die Ausstellung hat bewirkt, dass ich…».
Muss Wirkung haben
An der Eröffnung stellte Stadtpräsident Roger Martin mit Fug und Recht in den Raum: «Soll Kunst inspirieren und provozieren oder darf sie nur noch gefallen? Gerade in Zeiten, wo mediale und künstlerische Freiheit von höchsten Stellen auf Gefälligkeit gestutzt werden soll, muss sie zum Nachdenken und zum – kontroversen – Diskutieren anregen. Denn es ist auch die Wirkung, die – neben dem Handwerk – die Qualität ausmacht. Darum muss sie Fragen stellen.»
Und das tun die acht Künstler und zehn Künstlerinnen, wenn sie sich der Frage stellen «Was söll da?», wenn sie Antworten geben, wenn sie zum Sehen einladen. Erweitert wird die Ausstellung mit besonderen Anlässen und Gästen: Am vergangenen Sonntag und Donnerstag war es Margaretha Ricca Hubler mit Kurztexten (ein weiterer Vortrag folgt am Samstag um 16 Uhr), heute Freitag sind es zwei Blindführungen, am Sonntag der Auftritt des Duos «Estermann und Rosenzweig» um 11 Uhr mit Musik und Wortkunst und um 16 Uhr das Gitarrenduo MenSid.
Die Ausstellung ist Dienstag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr geöffnet, am Wochenende von 11 bis 17 Uhr.
Am 1. Oktober um 18 Uhr schliesst die Ausstellung mit der Auflösung des Rätsels «Wa söll da?».
Markus Bösch