Erster Tag der Nachhaltigkeit an der Kanti
29.09.2025 Schule&Bildung, RomanshornIn Zeiten des Klimawandels ins Handeln kommen: Dazu rief Dr. Marcel Windisch (ETH) die jungen Erwachsenen am Nachhaltigkeitstag auf. In 15 Modulen waren sie dann handlungs- und praxisorientiert unterwegs.
«Sie sind persönlich betroffen und Sie können handeln»: Für den IT-Fachmann und Klimaforscher an der ETH Zürich Dr. Marcel Windisch ist das Ausgangspunkt und Zukunft, wenn der Klimawandel in den Fokus gerückt wird. So geschehen am ersten Nachhaltigkeitstag an der Kantonsschule Romanshorn mit den Klassen 3M und 2F als Adressaten.
«Die Schweiz erwärmt sich doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt und das Einkommen bestimmt die Treibhausgas-Emissionen mehr als das Herkunftsland. Daraus folgt: Jeder Bereich muss dekarbonisiert werden. Das sind Fakten. Mit zu den Lösungen gehören auch Effizienz und Suffizienz», erläuterte Windisch. Und nahm die jungen Erwachsenen mit digitalen (Um)Fragen gleich in die Pflicht – etwa mit «Welche Aktionen reduzieren am meisten CO2? Oder: Wo treten Sie selber in Aktion?»
«Weiter wie bisher» geht nicht
«Sie werden fundamentale Veränderungen erleben. Es liegt bei Ihnen, ob Sie mitgestalten oder bestimmt werden. Denn ein «weiter wie bisher» geht nicht mehr. Herausgefordert in der anschliessenden Fragerunde, fügte er an: «Solarenergie ist heue auch wirtschaftlich sinnvoll, Massnahmen braucht es beim Konsum an sich und das Netto-null-Ziel bis 2050 ist möglich, es braucht Anstrengungen auf technischer und gesellschaftlicher Ebene. Und selbstverständlich haben Sie recht, dass auch grosse Player in die Pflicht genommen und die Politik Rahmenbedingungen schaffen muss. Was sicher ist: Fakten sind zwar bekannt, geben aber nicht immer den Ausschlag zum handeln. Menschen sind oft auch beeinflussbar in und durch ihre Gruppen. Also handeln und reden Sie über das, was Ihnen wichtig ist.»
Kasten
15 Angebote in Modulform
Am Morgen und am Nachmittag hatten die Schülerinnen und Schüler dann die Möglichkeit an einem Modul teilzunehmen, die da waren: Velo, Kleider flicken, Kleidertausch, Biogasgewinnung, der Preis einer Schokolade, klimagerechtes Mensa-Essen, Nachhaltigkeits-Challenge, Kunst aus Abfall, Klimaveränderung im Romanshorner Wald, atomare Endlager, Seewasser als Energiequelle, Artenvielfalt auf dem KSR-Gelände, Fast-Food versus Gesundes Essen, der Mensch und seine Umwelt, der Erweiterungsbau der KSR im Klimacheck.
Organisiert worden ist der Nachhaltigkeitstag von der Arbeitsgruppe «Nachhaltigkeit», gebildet von fünf Lehrpersonen und drei Schülern/Schülerinnen.
Moderiert wurde der gemeinsame Teil von Daniel Engeli und Mirjam Pazeller-Munz.
Markus Bösch