Romanshorns Weiler im musealen Mittelpunkt

  17.02.2022 Kultur&Natur, Romanshorn

Während acht Monaten sind die ehemaligen Dörfer rund um Romanshorn in einer Sonderausstellung im Museum am Hafen zu sehen.

Die Museumsgesellschaft ist in Archiven und im Internet fündig geworden – der Fotoclub ist auf die Pirsch in die Gegenwart gegangen: Gemeinsam haben sie die Geschichte und die Geschichten rund um die 23 Weiler rund um und in Romanshorn museal aufgearbeitet. Die daraus entstandene Sonderausstellung rückt Unbekanntes und Überraschendes in den Mittelpunkt: «Dank Hafen und Bahn wurde Romanshorn seinerzeit zu einer Stadt. Ganz wesentlich zur Entwicklung haben auch die Weiler beigetragen. Darum soll unsere Ausstellung auch eine Hommage an sie sein», sagte Max Brunner, Präsident der Museumsgesellschaft, an der Vernissage. Dass sie in den Mittelpunkt des Interesses gestellt würden, hätten sie verdient. Denn es gebe viel Wissenswertes über diese Kleinsiedlungen zu erzählen.

Zoo, Pferdestärken und ein Tatort
So hat vor über 50 Jahren Karl Künzler in Aach einen Zoo eröffnet, in dem zeitweise über 200 Tiere gelebt haben, wie zum Beispiel Löwen, Tiger, Lamas, Krokodile und Greifvögel. Während zweihundert Jahren war die Hueb der Verkehrsknotenpunkt, wo die Familie Hausammann eine Pferdewechselstation betrieben hatte. In deren Ställen lebten bis zu 50 Tiere. Und derselbige Weiler wurde auch zu einem Tatort, als 1912 Hermann Schwarz sieben Personen erschossen hatte.

Infotafeln und Bilderserien
Zu den Weilern haben Roman Keller, Hermann Roth, Ruedi Meier und Max Brunner einerseits Infotafeln mit solchen Geschichten und Fotos gestaltet: Je nach Ort ist es die Wirtschaftsgeschichte, sind es Gasthäuser oder eben schillernde Persönlichkeiten, die erzählt und in den Mittelpunkt gerückt werden. Auf einem separaten Monitor sind je 400 Bilder (etwa 40 pro Weiler) zu sehen. Dafür waren die Mitglieder des örtlichen Fotoclubs auf Pirsch gegangen: «Das war eine wertvolle Zusammenarbeit. Wir sind dankbar für die tollen Aufnahmen», so Brunner. Ergänzt wird die Ausstellung mit Informationen zum Holzensteiner Dialekt, zu alten Sitten und Gebräuchen und mit einst bekannten Namen und Personen von Romanshorn, zusammengestellt von Harry Troesch.

Vorträge und Exkursionen
Mit einem Begleitprogramm wird die Ausstellung erweitert und umrahmt: So sind drei «Romishorner Runden» vorgesehen – beispielsweise mit einem «Streifzug durch die Orts- und Flurnamenlandschaft von Romanshorn» sowie vier geführte Rundgänge durch die Weiler.

Die Ausstellung ist jeweils am Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet und dauert bis zum 23. Oktober.

Markus Bösch
 


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