«Lebensraum Wald»
02.06.2022 Kultur&Natur, RomanshornAuf Einladung der Grünen Partei Romanshorn liessen sich am Mittwochabend 16 Interessierte vom neuen Förster Renato Stracka auf einen informativen Spaziergang mitnehmen.
Zusammen mit seinen Forstwarten und den Lehrlingen wirkt er als neuer Förster und Betriebsleiter seit November im Romanshorner Wald: Dazu gehören die Waldpflege, die Holznutzung und die Nachzucht von Eichen (sowie Baumhasel und Ulmen): «In unserem Pflanzgarten setzen wir etwa 14’000 Stieleichen, 7000 davon verkaufen wir weiter. Wichtig ist dabei die Vitalität der Bäume als oberstes Qualitätsmerkmal.»
Eschenwelke
Etwa 600−700 Ster Brennholz sind im Wald gestapelt, momentan sind es vor allem Eschen. Etwa einen Drittel des Baumbestandes machen der sogenannte «Brotbaum» aus: Weil viele von der Eschenwelke betroffen sind, sind Nachfolgebäume gesucht. Linde und Ahorn werden ausprobiert. Doch so einfach ist ein Ersatz der Esche nicht. Angesprochen auf jetzt steigende Energiepreise und allenfalls eine höhere Nachfrage nach Brennholz, sagt Stracka: «Die Nutzungshöhe ist festgeschrieben und gekoppelt an den Zuwachs. Der beträgt etwa 1400 m3 pro Jahr.» Im neuen, kantonalen Waldentwicklungsplan WEP sind vier Waldfunktionen festgehalten. Und im Rahmen von Naturschutz und Biodiversität gibt es auch im Romanshorner Wald Gebiete mit Total- und Teilverzicht und sogenannte Eichenförderungsflächen.
Markus Bösch
Im Anschluss an die öffentlichen Waldbegehung führte die Grüne Partei Romanshorn ihre Jahresversammlung im Forsthof durch: Im Jahresbericht konnte der Präsident auf zwei Veranstaltungen zurückschauen, die trotz Einschränkungen stattgefunden haben. Zum einen war eingeladen worden zum Rundgang mit Andreas Schuster zu Verkehrs-Brennpunkten und bereits angedachten Ideen und Plänen für deren Lösung. Und im Herbst stellte der Kreuzlinger Umweltbeauftragte Stefan Braun seine Tätigkeitsfelder vor.
Unterdessen ist in der Hafenstadt die Energiekommission zur Energie-Umwelt-Kommission erweitert worden.