Bodana Salmsach: Nachhaltigkeit ist grossgeschrieben
29.09.2022 Wirtschaft, SalmsachBegrünte Flachdächer, grosse Solaranlagen, biologische und saisonale Ernährung: Der Schutz von Umwelt und Klima gehört sozusagen zur DNA und damit zum Alltag im «Bodana» in Salmsach.
Nachhaltigkeit ist sichtbar von aussen und von oben – zum Beispiel, wenn man vom Büro der Heimleitung aufs Flachdach schaut: Es ist – wie alle Flachdächer – mit insektenfreundlichen Pflanzen begrünt. Dazu gehören zum Beispiel Nelken und Habichtskraut. Und die grosse, äusserst vielfältige Gartenanlage rund um die beiden Häuser Bodana und Pfärrich lädt ein zum Spazieren und Staunen: «Da wachsen einheimische Sträucher wie Kornelkirsche und Holunder, Pfaffenhütchen und Weide. Blütenstauden mit hohem ökologischen Wert wie zum Beispiel der Natternkopf, der Dost, Nachtkerzen und Storchenschnabel. Und bei der neuen Trockenmauer sind es essbare Blüten, die auffallen. Mit ihnen werden auch die Menüs dekoriert. Arnika und Johanneskraut werden als Salbe und Öl in die Pflege integriert», erzählt Geschäftsführerin Beatrice Sollberger Bischof. Beim Pflücken und bei der Verarbeitung werden auch die Bewohnerinnen und Bewohner miteinbezogen. So erfahren sie ganz nebenbei auf sinnlicher Ebene die Jahreszeiten.
Genussvoll
Überhaupt ist das Essen ein wichtiger Teil und Bezugspunkt im Alltag und Tageslauf der Bewohnenden: «Die Nahrungsmittel sind saisonal und regional und stammen mit wenigen Ausnahmen aus biologischem Anbau. Das Gemüse und das Fleisch beziehen wir von Bauernhöfen aus der Region. Und wir haben uns entschieden, lediglich ein Menü (mit einer vegetarischen Variante) anzubieten, dafür in Bioqualität. Alles wird täglich frisch zubereitet, von der Suppe über die Sauce bis zum Dessert. In der Küche arbeiten insgesamt sieben Personen, und es fällt auf: Die Köchinnen und Köche freuen sich, dass sie mit Frischprodukten kochen können. Auch wenn dies zuweilen anspruchsvoll sein kann», so Sollberger. Ganz grundsätzlich soll das Essen den Menschen stärken. Es soll genussvoll, abwechslungsreich und gesund sein.
Durchdacht
Im Untergeschoss des «Bodanas» befindet sich das Lager: Zum einen für die Lebensmittel und anderseits für die Reinigungsmittel. Seit Längerem sind auch diese ökologisch. Aus Rückmeldungen des Hausdienstes weiss sie, dass sich diese sehr bewähren. Und mit EM – effektiven Mikro-Organismen − konnte auch der Verbrauch des Spülmittels für die Abwaschmaschine im Haus «Pfärrich» um die Hälfte reduziert werden. Jetzt ist geplant, dies auch für die Industrie-Abwaschmaschine im Haus «Bodana» einzuführen. Dass die Körperpflegeartikel ebenfalls natürlichen Ursprungs sind, versteht sich von selbst: «Zudem ist unser Recycling-/ Entsorgungssystem durchdacht. Fast alles Erdenkliche wird getrennt, gesammelt und dann entsorgt durch die Firma Huber in Amriswil. Und selbstverständlich ist sämtliches Papier (Büro, WC, Handpapier) mit dem blauen Engel zertifiziert», erklärt Beatrice Sollberger.
Grosse Solaranlage
«Rund die Hälfte unseres Stromverbrauchs können wir dank unserer zwei Fotovoltaikanlagen selber produzieren. Im vergangenen Jahr lag der Ertrag bei 51ʼ000 kWh. 70 % davon konnten wir selbst verbrauchen», sagt Rainer Bischof, verantwortlich für die Technik. Selbstverständlich war bei der Aufstockung vor zwei Jahren isoliert worden. Dazu kommt die thermische Anlage: Seit 20 Jahren liefern diese Kollektoren jährlich 12ʼ000 kWh für die Warmwas- seraufbereitung. Zur umweltfreundlichen Energiegewinnung gehört auch der Kachelofen, der 2013 im Zuge des Ausbaus der Ess-Stube gebaut worden war. In den Übergangszeiten und im Winter trägt er mit seiner wohligen Wärme zur Aufenthaltsqualität bei.
Markus Bösch