Abklären hilft Lebensqualität bewahren
02.07.2025 Brennpunkt, RomanshornEs geht um ein besseres Leben mit Demenz: Myriam Tong von Alzheimer Thurgau informierte am Montagabend über ein Thema, das eine steigende Zahl von Menschen betrifft: «Im Thurgau sind etwa 4740 Menschen davon betroffen. Bei ersten Symptomen und Veränderungen ist eine Abklärung und Diagnose wichtig, weil sie letztlich für Lebensqualität sorgen.»
«Jetzt sind es etwa 156’900, im Jahr 2050 werden es ungefähr 315’000 Menschen sein, die an Demenz erkranken»: Beeindruckende Zahlen, die Myriam Tong präsentierte und eindrücklich auch ihre Tipps, wie man Menschen mit einer Demenz begegnen soll und wie präventiv gewirkt werden kann: «Die Alzheimer-Demenz macht 50 bis 60% der Fälle aus, den Rest bilden die vaskuläre, die frontotemporale und die Lewy-Body-Demenz. Wenn erste Warnzeichen auftreten – Handlungen gelingen nicht mehr, es treten Lern- und Sprachschwierigkeiten auf, die Persönlichkeit verändert sich, und wer solche Veränderungen wahrnimmt, zieht sich oft auch zurück –, stehen Abklärungen und damit verbunden eine Diagnose an. Zuerst beim Hausarzt, dann eventuell beim Spezialisten. Das ist entscheidend und sorgt letztlich für Lebensqualität. Und wichtig: Es gibt vielfältige Unterstützungsangebote von verschiedenen Organisationen wie Alzheimer Thurgau, Spitex, SRK und Pro Senectute. Auch für die Angehörigen, die mit ihrer unbezahlten Pflege- und Betreuungsarbeit immens viel leisten.»
Anspruchsvoll und herausfordernd
Ja, ganz klar sei die Begegnung und Betreuung mit und von Menschen mit einer Demenz überaus anspruchsvoll. Es brauche einen wertschätzenden und geduldigen Umgang: «Begegnung auf Augenhöhe ist wichtig, seien Sie klar und kurz in Ihren Aussagen und Fragen und versuchen Sie, Ihrem Gegenüber auf der Gefühlsebene zu begegnen. Damit dies gelingt, schauen Sie auch auf sich. Wenn Sie sich fragen, ob Ihr Gehirn gesund altert, kann ich sagen: Eine Demenz lässt sich zumindest in Teilen verhindern. Zur Prävention gehört abwechslungsreiches Essen − was dem Herzen gut tut, ist auch gut für das Gehirn – und regelmässiges Bewegen. Weitere Stichworte sind Gehirn- und damit Gedächtnistraining, der Gesundheit ganz allgemein Sorge zu tragen und das eigene Sozialleben zu pflegen. Das lässt sich auch zusammenfassen mit ‹Selbstfürsorge›», so die Referentin.
Markus Bösch