Auf Spurensuche bei «Zürcher Verstrickungen»

  04.04.2024 Schule&Bildung, Romanshorn

Die aktuell mit dem Zürcher Krimipreis geehrte Gabriela Kasperski führt die Schülerinnen und Schüler der Kanti Romanshorn in die beiden Handlungsstränge ihres Romans ein, durch die sich koloniale Hintergründe als roter Faden durchziehen.

Einerseits ein Cold Case von einer lange verschollenen Mutter, deren Tochter Meyer und Schnyder zu Ermittlungen anregt; andererseits ein Dokudrama über die kolonialistische Zürcher Vergangenheit, das auf dem Filmfestival für Kontroverse sorgt. Die Familie der Regisseurin fungiert als Verbindung der beiden Handlungen, der jüngste Sohn, der schizophrene Nino, sogar als Schlüsselfigur für die Aufklärung des Falls, wie Gabriela Kasperski verrät.

Im Gespräch mit den sie Befragenden − namentlich Emily Schoch, Jannis Graf und Darvin Lüders aus der 2Mb – gibt sie zusätzlich preis, dass sie die Recherche zu diesem Roman, auf den Spuren zum Kolonialismus, als mühsam, wenn auch persönlich motiviert (ihre 16-jährige Adoptivtochter stammt aus Äthiopien) erlebt hat. Vielmehr interessiere sie als Autorin, Sprecherin und Schauspielerin die Figuren und deren Charakternetz mit Kernkonflikt. Und Gabriela Kasperski ist sehr daran interessiert, bei ihrem Schreiben vorwärtszukommen, indem sie sich eine gewisse Zeichenzahl pro Tag verordnet, selbst wenn sie als «Organic Writer» den Text häufig überarbeiten muss. Sie rät jedoch zu dieser Strategie, um Schreibblockaden vorzubeugen, und gibt sich ganz pragmatisch-didaktisch, sodass die Schülerinnen und Schüler von ihrem Besuch möglichst viel profitieren können. Überhaupt findet Kasperski durch ihre geerdete und offene Art, durch ihre Kommunikationsfreude und Präsenz schnell einen guten Anschluss und kann sicherlich etliche auf ihre Krimi-Fährte führen.

Mélanie Deiss


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