Mit dem Hochwasserschutzprojekt an der Aach soll auch die Badequalität in der Salmsacher Bucht verbessert werden

  29.03.2024 Politik, Romanshorn, Salmsach

Die erste Phase des Hochwasserschutzprojektes des Amts für Umwelt (AfU) an der Aach in Salmsach und Romanshorn konnte unter Mitwirkung von Gemeinden und anderen Anspruchsgruppen erfolgreich abgeschlossen werden. Nun wird das Variantenstudium erarbeitet, sodass bis Ende 2025 eine Bestvariante zur Verbesserung des Hochwasserschutzes vorliegt. Mit zusätzlichen Massnahmen soll gleichzeitig eine Verbesserung der Gewässerqualität erreicht werden.

Im Abschnitt Salmsach und Romanshorn besteht aktuell ein Hochwasserschutzdefizit mit hohem Handlungsdruck. Um Synergien in den Bereichen Wasserqualität, Ökologie und Raumplanung zu nutzen, initiierte das kantonale Amt für Umwelt zusammen mit der Gemeinde Salmsach, der Stadt Romanshorn sowie Umweltorganisationen, Vereinen und kantonalen Fachstellen vor rund einem Jahr eine Grundlagenerarbeitung. Die Erfassung der Ist-Situation konnte mittlerweile abgeschlossen werden. Die Resultate wurden den Anspruchsgruppen in einem Workshop vorgestellt und breit diskutiert. 

Auengebiete entlang der Aach als Rückhalteräume aufwerten
Für den Hochwasserschutz infrage kommt eine Kombination aus Massnahmen – Rückhalteräumen, Gerinneausbauten, Dämme und Objektschutz. Als relativ kostengünstige Massnahme bieten sich Auengebiete entlang der Aach an, die als Rückhalteräume aufgewertet werden können. Die Gewässerqualität der Aach ist hinsichtlich Nährstoffe, Pflanzenschutzmittel und Keimbelastung als kritisch einzustufen. Wenn wärmeres Aachwasser bei wenig Wind auf den kalten Bodensee stösst, erhöht sich aufgrund der ungenügenden Durchmischung die Keimbelastung in der Salmsacher Bucht. Dies konnte mittels Strömungssimulationen nachgewiesen werden. Als mögliche Gegenmassnahmen bieten sich Inselschüttungen im Mündungsbereich an, da dadurch die Verwirbelungen gefördert und das Aachwasser weg vom Badestrand geleitet wird. 

Anbindung an Seitengewässer stark verbesserungsfähig
Im Weiteren konnte im Bereich «Ökologie» die hohe Biodiversität der Aach aufgrund bedeutender Naturschutzgebiete und Vernetzungskorridore aufgezeigt werden. Die Fischgängigkeit der Aach ist insgesamt gut; die Anbindung an Seitengewässer ist hingegen stark verbesserungsfähig. Nutzungskonflikte aufgezeigt hat die Grundlagenerarbeitung im Bereich «Raumplanung»: Eine Befragung verschiedener Interessengruppen förderte zutage, dass die begrenzten Platzverhältnisse zu Spannungen zwischen Naherholungssuchenden und dem Naturschutz führen können. 

Variantenstudie für Hochwasserschutzprojekt
Das AfU wird basierend auf den umfassenden Grundlagen im laufenden Jahr die Ausarbeitung einer Variantenstudie für das Hochwasserschutzprojekt in Auftrag geben. Ziel ist es, dass bis Ende 2025 ein Variantenentscheid zur Behebung des Hochwasserschutzdefizits an der Aach gefällt werden kann. Gleichzeitig sollen Verbesserungsmassnahmen in den Bereichen Wasserqualität, Ökologie und Raumplanung vertiefter untersucht werden. Die bisher konstruktive Zusammenarbeit mit den involvierten Anspruchsgruppen wird in der nächsten Projektphase fortgeführt. 

Amt für Umwelt des Kantons Thurgau


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