Bergung Dampfschiff Säntis aus Bodensee

  24.04.2023 Wirtschaft, Romanshorn

Vor über 130 Jahren ist der Raddampfer Säntis in Betrieb gesetzt worden. Vor 90 Jahren wurde das Schiff im See versenkt. Nun gibt es Bestrebungen, das Schiff aus 210 Meter Tiefe zu bergen.

In rund 210 Meter Tiefe wurde im Jahr 2013 auf dem Seegrund das Wrack des Dampfschiffs bei Vermessungsarbeiten im Bodensee wiederentdeckt.

Am 20. April 2023 wurde der Schiffsbergeverein Romanshorn gegründet, mit Silvan Paganini als Präsidenten. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Schiffe zu bergen. Ein erstes Ziel ist es nun, in einer weltweit einzigartigen Bergungsmission, die DS Säntis aus der Tiefe zu heben. Am 21. April erwarb der Verein das Wrack des Schiffes mit sämtlichen Rechten und Pflichten für einen symbolischen Franken von der SBS AG. Paganini hat mit Spezialisten zusammen eine umfangreiche Machbarkeitsstudie erstellt.

Bergen mit Litzenheber oder mit Hebesäcken
Der Zustand des Schiffsstahls sei ausschlaggebend für den Erfolg der geplanten Mission. Nur wenn der Stahl noch genügend Festigkeit und Beständigkeit vorweist, kann das Schiff auch geborgen werden.

Die Bergung mit Litzenhebern ist eine bewährte Methode. Ein Tauchroboter wurde eigens für die Bergung der Säntis entwickelt und konstruiert. Der Roboter wird unter dem Schiff auf Seegrund mehrere Leinen für die Bergung an den vorgesehenen Orten platzieren. Dazu wird er mit einer Lanze den Weg unter dem Schiffswrack durch die Sedimente freispülen und dann mit einem Arm die Leinen platzieren.

Die zweite Möglichkeit für die Schiffsbergung ist der Einsatz von Hebesäcken, unter Verzicht auf den kostspieligen Einsatz der Litzenheber. Diese Bergetechnik sei zwar etwas kostengünstiger, jedoch weniger kontrollierbar. Ebenso seien die Risiken grösser, das Dampfschiff oder das Bergungsmaterial zu beschädigen.

Finanzierung mit Crowdfunding
Nach Plan A, für die Bergung mit Litzenheber und Einsatz der MF Euregia, werde mit Kosten von 522’000 Franken gerechnet.

Nach Plan B, Bergung mit Hebesäcken, werde mit Kosten von 196’00 Franken gerechnet. Es wurde ein Crowdfunding auf lokalhelden.ch eröffnet, mit dem Ziel, genügend Finanzen für die Variante A oder B zu sammeln und noch in diesem Jahr die Bergung auszuführen.

Andreas von Bergen

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