Dank Steuer-Mehrertrag kein Defizit

  08.05.2024 Schule&Bildung, Romanshorn

Die Rechnung 2023 der Primarschulgemeinde Romanshorn schliesst statt mit einem Defizit von Fr. 405’000 mit einem Überschuss von Fr. 350’000. Ausschlag gebend dafür sind vor allem ein Mehrertrag bei den Steuern in Höhe von Fr. 630’000. Der Schulgemeindeversammlung vom 11. Juni beantragt die Behörde organisatorische Anpassungen auf strategischer und auf operativer Ebene.

Der Steuer-Mehrertrag verteilt sich auf Fr. 180’000 bei der Grundstückgewinnsteuer und Fr. 390’000 bei den direkten Steuern. Insbesondere die Vermögenssteuern und die Steuern der Unternehmen lagen deutlich über Budget. Dazu kommen weniger Steuerabschreibungen von Fr. 60’000. Weiter zur Ergebnisverbesserung beigetragen hat eine Umbuchung von Fr. 95’000 zulasten der Investitionsrechnung. Ansonsten hielten sich Mehrausgaben und Einsparungen die Waage. Mehrausgaben ergaben sich insbesondere aufgrund steigender Schülerzahlen sowie durch den von den Stimmberechtigten im März 2023 an der Urne genehmigten Ausbau der Tagesbetreuung. Die Primarschulbehörde beantragt, den Gewinn von Fr. 350’629.91 dem Eigenkapital zuzuweisen.

Die Übernahme der schulergänzenden Betreuung durch die Primarschule, zahlreiche Bauprojekte in Planung sowie das anhaltende Wachstum der Schule haben Behörde, Schulleitung und Verwaltung im Berichtsjahr stark gefordert. Dies zeigt sich auch bei den Aufwendungen für Sitzungen. Die Primarschulbehörde hat geprüft, welche Anpassungen nötig sind, um auf strategischer und auf operativer Ebene den gestiegenen Anforderungen auch in Zukunft gerecht zu werden. Sie beantragt der Schulgemeindeversammlung entsprechend die Verkleinerung der Behörde und eine Erhöhung des Gesamtpensums der Schulverwaltung um 50 % (siehe Kastentext).

Schulgemeindeversammlung im Juni
Der Jahresbericht 2023 der Primarschulgemeinde – der Mitte Mai allen Haushalten per Post zugestellt wird – enthält wie gewohnt die Jahresrechnung in Kurzform. Der ergänzende Detailbericht mit allen Zahlen und Kommentaren kann via www.primromanshorn.ch oder bei der Schulverwaltung bezogen werden. Er wird zudem an der Rechnungsgemeindeversammlung der beiden Romanshorner Schulgemeinden aufliegen. Diese findet statt am Dienstag, 11. Juni, in der Sekundarschulanlage Weitenzelg, Trakt B im Raum «Salão».

Primarschulbehörde Romanshorn
 

 

Anträge der Behörde an die Rechnungsgemeinde

Die Behörde beantragt:
• Dem Ausbau der Schulverwaltung von heute 360 Stellenprozenten auf 410 Stellenprozente zuzustimmen (Schulsekretariat, Büro Liegenschaften und Bau, ICT-Support).
• Artikel 16 der Gemeindeordnung wie folgt zu ändern: Neu soll die Behörde nebst der Präsidentin oder dem Präsidenten aus vier im Majorz gewählten Mitgliedern bestehen. Bisher waren es sechs Mitglieder.

Zur Begründung:
Schon längere Zeit zeigte sich, dass die Stellenprozente in der Schulverwaltung nicht ausreichen. Weniger dringliche Arbeiten wie das Erstellen eines internen Kontrollsystems (IKS), das Anpassen von Stellenprofilen und Richtlinien oder die Umstellung auf elektronische Archivierung mussten deshalb immer wieder zurückgestellt werden. Solche Aufgaben sind aber wichtig und früher oder später zu erledigen. Eine Temporär-Arbeitskraft dafür anzustellen, erachtet die Behörde als nicht sinnvoll.

Mit der aktuellen Kündigung sowohl des Schulsekretärs als auch der Sekretariatsmitarbeiterin ergibt sich jetzt die Chance einer Neuordnung: Die Stelle der Verwaltungsangestellten soll aufgewertet werden und als «Leitung Finanzen» den Sekretär noch stärker entlasten. Der Schulsekretär wird neu zum «Leiter Schulverwaltung» und hat auch ohne Finanzen weiterhin ein sehr weites Aufgabenspektrum. Insgesamt sollen 50 zusätzliche Stellenprozente helfen, die zunehmenden Aufgaben zu bewältigen.

Durch die beantragte Verkleinerung der Behörde auf fünf Mitglieder werden diese dann Ressorts vorstehen und mehr Verantwortung tragen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Liegenschaften/ Bau wären dem Ressort Bau unterstellt, diejenigen im Bereich Finanzen dem Ressort Finanzen. Sekretär und Schulleitung bleiben dem Präsidium unterstellt, welches das Ressort Personal verantwortet. Weitere Ressorts sind Pädagogik (Schulentwicklung und Evaluation) sowie Soziales (Frühe Förderung, Tagesstrukturen, Musikschule).

Die gleichzeitige Aufhebung der Kommissionen reduziert die Sitzungsstunden. Durch die Einsparungen ist es möglich, ohne Mehrkosten das Präsidium aufzuwerten. Die bisherigen 35 Stellenprozente sind nicht mehr ausreichend, neu sieht die Behörde 60% vor.

Die Primarschulbehörde ist sich möglicher Nachteile eines Ressort-Systems bewusst – wie fehlendes Vieraugenprinzip oder fehlende Expertise. Diesen kann jedoch durch geeignete Massnahmen wie Weiterbildung oder Mitverantwortung des stellvertretenden Behördenmitglieds begegnet werden. Verantwortung zu tragen, könnte zwar abschrecken – ist aber auch sehr motivierend. Der Systemwechsel überzeugt vor allem auch durch folgende Vorteile: Klarere Zuständigkeiten, weniger Doppelspurigkeiten, schnellere Reaktionsmöglichkeit, Gleichwertigkeit der Behördenmitglieder.

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