«Das Herz wird nicht dement»
28.05.2025 Wirtschaft, RomanshornFachleute und Angehörige von Demenzerkrankten zeigten in einer Gesprächsrunde in der Gemeindebibliothek auf, wie mit dieser Krankheit umgegangen werden kann und soll.
Moni Ruckstuhl und Andreas Meier erzählten als Angehörige wie schwierig es sein kann, den richtigen Weg zu gehen, um handeln zu können. Petra Bolliger, Leiterin der Tagesstätte Oase in Amriswil, Kendra Merz, Demenzberatungsstelle Arbon, und Irene Heggli, Alzheimer Thurgau, erläuterten als Fachpersonen Hintergründe und Umgangsmöglichkeiten.
«Manchmal ist es der Hausarzt, der erste Anzeichen feststellt, teilweise verläuft der Prozess schleichend oder auch schnell. Oft hängt vieles an der Familie, Betroffene ins Boot zu holen, gestaltet sich schwierig. Und auch der Rollenwechsel ist nicht einfach zu bewerkstelligen», so die Angehörigen.
Demenzfreundliche Gemeinde ist hilfreich
Im Rahmen von «Romanshorn als demenzfreundliche Gemeinde» wurde zu dieser Runde eingeladen, moderiert wurde sie von Marian Brenner. «Wichtig ist, rechtzeitig eine Diagnose zu stellen, auch um das Leben zumindest teilweise selbstständig organisieren zu können. Und wir begleiten diese Prozesse», sagte etwa Kendra Merz. «Wir gehen sehr individuell auf die Menschen ein, die bei uns einen oder höchstens drei Tage verbringen. Diese Aufenthalte sind wesentlich für die Entlastung der (Familien-)Angehörigen», erläuterte Petra Bolliger. Und die Probleme würden nicht einfacher, weil die Zahlen von Demenzerkrankten, auch von jüngeren, nach oben zeigten: «Entscheidend ist wirklich auch, nicht zu lange zuzuwarten, nachzufragen und offen zu bleiben gegenüber vielleicht Betroffenen. Und diese sind weiterhin angewiesen auf soziale Kontakte. Das ist auch wichtig für die eigene Vorbeugung: Weil die Wahrnehmung durch die Sinne dabei entscheidend ist, kann zum Beispiel ein Hörgerät helfen, Kontakte aufrechtzuerhalten und damit auch die Gehirnaktivitäten zu pflegen», so Irene Heggli.
Markus Bösch