«Das Nationenfest fehlte mir»

  06.06.2024 Kultur&Natur, Romanshorn

Am Samstag, 15. Juni, steigt an der Hafenpromenade das Romanshorner Nationenfest. Für die 22-jährige Naira Knup am Stand von Bolivien ist es eine Reise in ihre Vergangenheit.

Naira Knup hat schöne Erinnerungen ans Nationenfest. «Als ich etwa zehn Jahre alt war, machten wir mit einem bolivianischen Tanzverein mit», erinnert sie sich. Die kleine Naira bereitete sich mit ihrer Mutter Jimena, ihrer Schwester und dem Cousin auf die Vorführung vor, half am Stand Boliviens mit. Dabei gefiel ihr ganz besonders, dass sie mit den Jahren viele Menschen kennenlernte.

Mittlerweile ist Naira Knup 22-jährig. Und sie wagt einen Neustart, nachdem Bolivien nach Corona während mehrerer Jahre nicht mehr dabei war. Sie sei im vergangenen Jahr als Besucherin am Nationenfest gewesen und habe gemerkt: «Das Nationenfest fehlte mir.» Nun also das Comeback – mit im Boot: Mutter Jimena. «Ich bin gespannt, wie es wird, immerhin trage ich nun zum ersten Mal die Verantwortung für unseren Auftritt.» Die Vorbereitungen laufen bereits. Kulinarisch werden die Gäste am Stand Boliviens mit Salteñas verwöhnt, Empanadas-ähnlichen Teigtaschen mit Hackfleisch und Gemüse, wobei auch eine Vegi-Variante erhältlich sein wird. Auf der Bühne wird Naira Knup beim Comeback Boliviens nicht stehen – das übernimmt ihr Cousin mit seiner Tanzgruppe.

«Zuerst infiziert – dann identifiziert»
«Naira Knup ist gross geworden mit dem Nationenfest. Sie hat sich vor Langem mit dem Nationenfest-Virus infiziert – und sich schliesslich mit unserem Anliegen identifiziert», sagt Manuel Bilgeri. Der OK-Präsident freut sich, dass immer wieder Menschen dazustossen, deren Eltern sich schon fürs Nationenfest engagiert haben.

Die Vorbereitungen sind auf Kurs, das Bühnenprogramm steht zu grossen Teilen. Als einen Höhepunkt bezeichnet er etwa die Tanzgruppe von Italien, die bereits letztes Jahr für eine tolle Stimmung gesorgt habe. Ebenfalls freut sich der oberste Nationenfestler auf Bulgarien, das zum ersten Mal dabei ist und eine Tanz- und Gesangsdarbietung präsentieren wird.

Nebst vielen fremdländischen Tönen wird auch einheimisches Schaffen gewürdigt – dargeboten vom Jodelchörli Ruggisberg.

Viel ehrenamtliche Arbeit vor dem und am Fest
Hinter dem Nationenfest steckt viel ehrenamtliche Arbeit. Schon Monate vor dem Anlass engagieren sich die Nationenfestler stark – ab Donnerstagabend sind viele von ihnen dann auf dem Platz, um beim Aufbau der Bühne zu helfen. Am Samstag ab 8 Uhr werden dann die Stände aufgestellt. Und wenn die letzten Gäste schon längst müde in ihre Betten gefallen sind und ausschlafen, räumen die Nationenvertreterinnen und -vertreter auf – und fetzeln nach einer kurzen Nacht den Platz.

Entsprechend froh ist Bilgeri um alle helfenden Hände. So konnte die Nachfolge des langjährigen Platzchefs Franz Hauser geregelt werden. Ebenso wurden Helferinnen und Helfer für die Reinigung der Toiletten und der Tische sowie die Abfallbeseitigung gefunden.

Nationenfest: Samstag, 15. Juni, 12 bis 1 Uhr, Hafenpromenade. Bühnenprogramm ab 15 Uhr.


OK Nationenfest


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