Der Wald im Thurgau wird weiter beobachtet
16.08.2025 Kultur&NaturDer Regierungsrat des Kantons Thurgau hat entschieden, die Walddauerbeobachtung auf den Flächen im Kanton Thurgau für die Periode 2025–2029 fortzusetzen und dafür den entsprechenden Auftrag erteilt.
Mit dem Auftreten neuartiger Waldschäden («Waldsterben») wurde das Walddauerbeobachtungsprogramm 1984 ins Leben gerufen. Beobachtet werden die Baumarten Fichte, Buche und Eiche. Auf den 190 Beobachtungsflächen mit aktuell über 12'000 Bäumen werden laufend der Gesundheitszustand der Bäume und Umweltparameter erfasst. Der Kanton Thurgau beteiligt sich seit 2006 mit neun Untersuchungsflächen am Beobachtungsnetz des interkantonalen Walddauerbeobachtungsprogramms. Die gemeinsame Wahrnehmung dieser Aufgabe durch die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Graubünden, Solothurn, Thurgau, Tessin, Zürich sowie die Zentralschweizer Umweltämter (Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri, Zug) erlaubt den Betrieb einer ausreichenden Zahl von Beobachtungsflächen als Basis für wissenschaftlich fundierte Aussagen.
Zwei Beobachtungsflächen für die Weisstanne im Thurgau
Angesichts der hohen Ausfälle bei der Fichte im Mittelland hat die Programmsteuerung entschieden, die entsprechenden Beobachtungsflächen zugunsten der Einrichtung von Beobachtungsflächen für die Weisstanne im Mittelland ab 2025 beinahe vollständig aufzugeben. Der Weisstanne werden bessere Chancen bei der Anpassung an die Klimaveränderung prophezeit als der Fichte. Zwei Beobachtungsflächen für die Weisstanne werden im Kanton Thurgau eingerichtet.
Mit der Durchführung der Waldbeobachtung und der Kommunikation der Ergebnisse wurde bisher die in Witterswil ansässige Institut für Angewandte Pflanzenbiologie AG betraut, die seit Beginn des Programms im Jahr 1984 die Beobachtungen vornimmt und entsprechend über das erforderliche Expertenwissen verfügt. Daher wurde der Auftrag erneut an diese Firma vergeben. Die massgebenden Kosten für die beteiligten Kantone betragen total Fr. 1'150'178 pro Jahr. Sie werden anhand eines Kostenschlüssels verteilt, der sich aus einem Sockelbetrag und einem Betrag abhängig von der Anzahl Beobachtungsflächen im Kanton zusammensetzt. Gemäss Kostenschlüssel entfällt auf den Kanton Thurgau ein Anteil von Fr. 60'000 pro Jahr oder Fr. 240'000 für die Jahre 2025 bis 2029. Dies bedeutet gegenüber dem früheren Verteilschlüssel eine jährliche Einsparung von etwas mehr als Fr. 20'000. Diese Einsparung hat zur Folge, dass nur noch sieben anstelle der ursprünglich neun Untersuchungsflächen im Kanton Thurgau beprobt werden.
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