Am Romanshorner Bachweg plant die Parzellenbesitzerin, mit den Planern in Frauenfeld und der Bauverwaltung, das alte Dorfbachbett nun endgültig zu verbauen. Jetzt muss man doch – im Zeichen der Zeit – die Gelegenheit packen und den Bach noch ganz bis zum See öffnen. Der Original-Bachlauf ist ab der Eindohlung am Bachweg klar vorgegeben und in den Plänen klar und deutlich enthalten. Durch Geldgier und Kurzsichtigkeit der Planungsund Baulobbys sind nun schon zu viele Allgemeinschäden angerichtet worden. Der verantwortliche Parzellenbesitzer merkt in seinem offensichtlich konjunkturellen Tiefschlaf nicht einmal, dass mit der Dorfbachöffnung seine eigene Parzelle am meisten aufgewertet würde.
Es ist doch allen klar, dass Ökologie und Umweltschutz heutzutage die wichtigsten Themen sind. Dadurch liegen Bachöffnungen von eingedohlten Bächen wie der Romanshorner Dorfbach voll im Trend. Das gilt vor allem für Romanshorn, wo man noch immer überstrukturierter Nutzung, wie im Raiffeisenquartier am Bahnhof, mit mittelalterlichen, dunklen Gassen frönt. Die Öffnung des Dorfbachs fordert auch die Planungs- und die Baulobby, nun dringend ihre Strategien zu überdenken. Je länger, je mehr sehnen sich viele danach, dass die langweilige und monotone 90°-vertikal-horizontal-Betonkistenbauweise endlich der Vergangenheit angehört.

Peter Walder, Gartenstrasse 3, Romanshorn