Engagiert für die Natur
01.03.2022 Kultur&Natur65. Mitgliederversammlung des Vogel- und Naturschutz Romanshorn und Umgebung: 10 neue Mitglieder.
Trotz Corona konnte der Vogel- und Naturschutz Romanshorn und Umgebung weiterhin Engagement beweisen: «Wir haben spannende Anlässe und wichtige Projekte für die Natur durchführen können. So zum Beispiel zusammen mit der evangelischen Kirchgemeinde (Edith Lengacher und David Züllig) hat Marco Bertschinger eine Turmfalkenkamera im Kirchturm montiert. Über die Website konnte live mitverfolgt werden, wie sechs Junge geschlüpft, von ihren Eltern aufgezogen und drei dann flügge geworden sind. Dieses Projekt führte zu einer grossen Resonanz über unsere Region hinaus. Und die Seite www.bodensee-falken.ch ist bereits wieder in Betrieb», sagte Margie Koster an der Jahresversammlung. Sie leitet den Verein zurzeit als Vizepräsidentin.
Flussseeschwalben, Wildbienen, Glühwürmchen
Und es ging flugs weiter: Ernst Johner, Daniel Bruderer und Emil Gsell installierten das bereits dritte Brutfloss für die Flussseeschwalben. Dass die Flosse gut ankamen, zeigte der Bruterfolg, sind doch 55 Junge flügge geworden. Im eigentlichen Naturschutzgebiet konnte die geplante Wildbienenwiese mit einem vielfältigen Angebot an Bruthöhlen und Nahrung umgesetzt werden. Das jährliche Projekt «Erde im Fokus», in Zusammenarbeit mit dem Roxy, fand ein grosses Echo. Und schliesslich packten freiwillige Helfer im Herbst an und mähten ganz im Sinn der Biodiversität ein Magerwiesenbord an der Aach mit der Sense.
Zum ersten Mal war Marco Bertschinger unterwegs in Egnach, auf einer nächtlichen Glühwürmchenexkursion. Er stellte in der Folge gleich auch das neue Programm vor: «Dazu gehören in diesem Frühling ein Wildstaudenmarkt, ein Anlass zu wildlebenden Honigbienen, eine Exkursion zu den ‹Oberhüserer Fledermäusen› und in den Herbstferien eine Wanderausstellung zum 100-Jahr-Jubiläum von Birdlife Schweiz. Daselbst wird als Weltneuheit ein sogenannter Insektenflugsimulator auch in Romanshorn zu sehen und auszuprobieren sein. Im Übrigen gehören die Pflegetage und ein Besuchstag für Familien auch zu unserem vielfältigen Programm.» Ein Familienbesuchstag war 2021 erstmals durchgeführt worden – «mit durchschlagendem Erfolg und im Nachgang einigen neuen Mitgliedern», wusste der Reserveratsbetreuer Emil Gsell zu berichten.
Geld und Newsletter
Im vergangenen Juni war erstmals ein Newsletter erschienen, der künftig alle paar Monate über Anlässe und Aktivitäten informieren wird: «Unsere finanzielle Situation sieht im Übrigen gut aus. Dank Mitgliederbeiträgen, Spenden, Subventionen und (Projekt-)Vergütungen haben wir 2021 ein Plus verzeichnet. Und wir können uns für das laufende Jahr ein Defizit leisten. Das macht Sinn, denn mit dem Geld gleisen wir Projekte für die Natur auf. Stichworte dazu: Glühwürmchenprojekt, Insektenflugsimulator, Kartierung der Gebäudebrüter», sagte Kassier Beat Dönni.
Offiziell, persönlich und mit viel Applaus verabschiedet wurden der ehemalige Präsident Edi Scheiwiller und Isabelle Pfäffli (zuständig für die Website). Wer sich für die Mitarbeit im Vorstand interessiert, ist eingeladen, sich bei Margie Koster zu melden.
Markus Bösch
Engagiert und auf sympathische Weise machte Pirmin Bötsch aus Salmsach bekannt mit dem Anliegen und den Möglichkeiten für die Rettung von Rehkitzen. Bötsch ist neben seinem angestammten Beruf auch als Jäger in der Jagdgesellschaft Langrickenbach aktiv und kann damit aus dem Vollen schöpfen. Es gebe einfache Massnahmen wie zum Beispiel das Anlocken der Rehgeiss mit Fiep-Geräuschen oder mit dem Anmähen der Wiese am Vortag, so Bötsch im Anschluss an den geschäftlichen Teil. Aufwendiger und dafür schneller ist das Aufspüren der Kitze mit Drohnen. Ganz allgemein hilft es den Wildtieren, wenn Hunde im Wald an die Leine genommen werden und die Tiere ihre Ruhe haben können. (mb)