Wie vielfältig das kulturelle Leben und Schaffen in Romanshorn ist, zeigten die Kulturtage auf eindrückliche Weise: im Fokus die Sonderausstellung «Die weisse Flotte von Romanshorn» im Museum am Hafen.

Bereits vor einer Woche wurde mit «Simply Two 3» das zeitgenössische Kunstschaffen im Kornhaus in den Mittelpunkt gerückt, am Samstagmorgen galt die Aufmerksamkeit der neuen Sonderausstellung «Die weisse Flotte von Romanshorn». Sie prägt das Bild am Hafen wie schon vor 170 Jahren. Hermann Hess und Hermann Roth schauten daselbst zurück in die Geschichte: «Damals wie heute hege ich grosse Sympathien für die Schifffahrt auf dem Bodensee. Zusammen mit Investoren haben wir sie 2007 von den SBB übernommen – im Fokus ein neues Selbstverständnis und bald auch mit den entsprechenden Anpassungen, die einen positiven Cashflow ermöglichten. Damit konnten und können wir sanieren, erweitern und neue Geschäftsfelder generieren. Zum Beispiel zwei Restaurants, Wohnungen, den Abenteuerspielplatz und bald auch das geplante, neue Hotel auf der Hafenpromenade. Letztlich braucht es Langlebigkeit mit dem Blick auf Schönheit, damit die Menschen immer wieder zu uns kommen», ist Hess überzeugt.

Öffentlich und privat
Für die Sonderausstellung zeichnet wiederum Hermann Roth als Kurator verantwortlich: «Mit 23 Schautafeln zeigen wir, wie die Schifffahrt (und der Hafen) Romanshorn von der Vergangenheit in die Zukunft gebracht hat. 1824 fuhr das erste Dampfschiff, 30 Jahre später wurde Romanshorn ‹zum Tor zur Welt›. 1869 begann der Eisenbahn-Trajektverkehr, 1955 kam die Autofähre dazu und heute sind zahlreiche ‹Seebären› für den Betrieb der neun Schiffe verantwortlich», erläuterte Hermann Roth.

Den passenden musikalischen Rahmen an der Vernissage setzte Markus Dürst mit seinem Akkordeon mit bekannten Seemannsliedern.

Zur Ausstellung, die bis zum 13. April zu sehen ist, gehören auch fünf «Romishorner Runden», zum Beispiel am 25. Oktober mit der Seepolizei oder am 21. März zur Zukunft der weissen Flotte.

Konzerte kamen an
Mit eingebunden in die Kulturtage waren musikalische Leckerbissen: bereits am Donnerstagabend ein Konzert im Restaurant Panem, am Samstagabend spielte eine Ad-hoc-Formation im Kornhaus, und am Sonntagnachmittag konnten gleich drei Events genossen werden: im Museum drei Lehrpersonen der hiesigen Musikschule (Markus Dürst, Bettina Portmann und Fabian Sonderegger), im Kornhaus die zwei Gitarristen Eddy Sidamgrotzki und Andy Mensch und im Rahmen der klangreich-Reihe trat in der Alten Kirche das Lea-Gasser-Quintett auf. Zudem waren die Galerien von Carmen Högger, Tim Meagher und die Atelier-Galerie (Ludwig Demarmels) öffentlich zugänglich. Diesmal besonders: An der Bahnhofstrasse 2 waren ausgewählte (Foto-)Arbeiten von Studierenden und Dozenten der Kunstschule Romanshorn zu sehen. Schliesslich hatte das Kino Roxy fünf Filme im Angebot, die von insgesamt 167 Personen besucht worden sind.

Markus Bösch