Europa blickt zum Himmel
30.09.2025 Kultur&NaturZugvogeltage «EuroBirdwatch» am 4. und 5. Oktober: Sie fliegen in Formation oder einzeln. Sie kommen bei Tag und in der Nacht. Gerade ist Hochsaison bei den Zugvögeln. Darum lädt BirdLife am kommenden Wochenende zum EuroBirdwatch ein.
An über 50 betreuten Beobachtungspunkten in der Schweiz stehen Ornithologinnen und Ornithologen aus dem BirdLife-Netzwerk für Fragen bereit. Gleichzeitig tragen sie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in über 30 Ländern Europas zum weiteren Aufbau des Wissens bei, indem sie ihre Beobachtungen melden und so gemeinsam an den Datenreihen zum Vogelzug arbeiten.
Das Beobachten von Vögeln hat in den letzten Jahren rasant an Beliebtheit gewonnen. Die BirdLife-Angebote entsprechen daher einem wachsenden Bedürfnis. Dies gilt auch für die internationalen Zugvogeltage «EuroBirdwatch», die am Wochenende vom 4. und 5. Oktober an über 50 Orten in der ganzen Schweiz stattfinden, wie auch in weiteren über 30 Ländern Europas.
Besucherinnen und Besucher mit und ohne Feldstecher sind herzlich willkommen. Sie werden von Expertinnen und Experten angeleitet und können so zahlreiche durchziehende Vögel beobachten. Letztere werden europaweit auch gezählt.
Gute Beobachtungspunkte liegen einerseits in den Bergen auf Pässen udn Kuppen, wo für die Vögel die Überquerung der Alpen oder des Jura erleichtert ist. Hotspots für die Vogelbeobachtung sind zudem Rastplätze in Feuchtgebieten, wo das Futterangebot besonders gross ist und die Vögel in kurzer Zeit ihre Energiereserven wieder auftanken können.
So ist es kein Zufall, dass die Ornithologinnen und Ornithologen der BirdLife-Naturschutzvereine am Gurnigel, auf dem Gurten oder im Hahnenmoos ebenso anzutreffen sind wie im Neeracherried oder am Neuenburgersee und am Bodensee. Das Angebot ist jedoch noch viel breiter und Interessierte profitieren auch im Mittelland, sogar an Standorten in Dörfern oder Feldern von der Ortskenntnis und den jahrelangen Erfahrungen der BirdLife-Vogelbeobachterinnen und -beobachter. Alle Veranstaltungen: ebw.birdlife.ch/de
Es lauern viele Gefahren
Neben dem faszinierenden Blick in den herbstlichen Himmel lassen sich die Gefahren leider nicht ignorieren, denen die Zugvögel begegnen. Vor allem der Lebensraumverlust in Brutgebieten infolge Entwässerung von Feuchtgebieten, Intensivierung der Landwirtschaft, naturfernen Gärten und weiteren Faktoren machen den Vögeln zu schaffen. Dieselben Lebensräume fehlen den Vögeln einerseits als Brutgebiete, andererseits als Rastgebiete im Herbst und im Frühjahr.
Die Schweiz weist viele naturferne Flächen und den geringsten Anteil an Naturschutzgebieten von fast allen europäischen Ländern auf. Sie ist daher für Zugvögel ein besonders hartes Pflaster. BirdLife Schweiz setzt sich für die Zugvögel in den Brutgebieten ein und unterstützt – in Zusammenarbeit mit den BirdLife-Partnern vor Ort – erfolgreich den Kampf gegen die Wilderei im Mittelmeerraum.
Alle am EuroBirdwatch teilnehmenden Beobachtungsorte sind auf www.birdlife.ch/ebw zu finden, wo auch die Resultate der Zugvogelzählungen publiziert werden. Die Resultate aller beteiligten Länder werden unter www.eurobirdwatch.eu einsehbar sein.
Interessierte sind eingeladen, einen Anlass in ihrer Region zu besuchen und sich vom Phänomen Vogelzug begeistern zu lassen.
BirdLife Schweiz