Garten des Heilpädagogischen Zentrums wird vom WWF ausgezeichnet

  10.05.2024 Schule&Bildung, Romanshorn

Weiss blüht der Bärlauch am 29. Mai auf dem Schulgelände des Heilpädagogischen Zentrums Romanshorn (HPZ), Vogelbeerbaum und wolliger Schneeball tun es ihm gleich. Einige Schüler und Schülerinnen des HPZ Romanshorn bewegen sich hinter den zahlreichen Stauden über verschlungene Pfade, andere erklimmen den Steinhügel und rutschen die Rutschbahn hinunter.

Diese steinige und sandige Anhöhe wurde beim Bau des Spielplatzes nicht bepflanzt, sondern als Ruderalfläche geplant. Grau, wie sie jetzt ist, sollen sich hier bald heimische Pflanzen ansiedeln und nach einigen Jahren den Hügel in den Farben der Natur gestalten. Mitten in diesem naturnahen Garten können sich die Kinder aktiv bewegen oder in grünen Nischen Ruhe finden.

Schulgelände bewerten
Die Schulglocke läutet zum Nachmittagsunterricht und die Kinder versorgen ihre Spielmaterialien wie Seile, Tücher, Bälle, Reifen und Stelzen im leuchtend gelben Spielgestell. Heute sind zwei Besucher auf dem grosszügigen Gelände. Martin Zimmermann vom Regionalbüro des WWF und der Naturwissenschaftler Alfred Brülisauer, zuständig für Biodiversität, werden das Schulgelände bewerten. Begrüsst werden die beiden Besucher von Gabriela Heiniger und Veronika Koch, zwei Mitglieder der Arbeitsgruppe Pausenplatz. 

Gemeinsam wandeln sie durch das vielfältige Gelände und beobachten die Wildbienen beim Einzug in das Bienenhotel und tauchen hinter dem Häuschen für die Sandspielsachen in die verschlungen Heckenwege ein. Vorbei an Haselnussstauden, Weissdorn, Mirabellen, Linde und Lärche setzten sie sich an den Aussentisch auf bunte Sitzflächen. Ein von den Schülern gestaltetes Mosaik ziert die Sitzbank.

Neben ihnen trägt die uralte Blutbuche, mit einem Stammdurchmesser von mehr als einem Meter, bereits ihre rubinroten Blätter und spendet ein raschelndes Lüftchen. Sie war mitunter auch der Grund warum der Spielplatz mit einer neuen Kletter-, Schaukel- und Rutschlandschaft ausgestattet wurde. Das Klettern der Kinder schädigte die Rinde und liess den Baum unten sogar Äste abwerfen, deshalb wurde eine Alternative geplant und von einer spezialisierten Firma für Pausenplätze im letzten Herbst gebaut. Das Projekt Pausenplatz ist somit schon fast abgeschlossen, denn eine feierliche Eröffnung mit Mittagessen vom neuen Grill hat bereits stattgefunden.

Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen
Obwohl auf dem Gelände Steinhaufen und Asthaufen liegen, fehlt nur noch ein Aspekt bis zum Abschluss des Pausenplatzprojektes, denn diese Haufen sind bewusst platziert. Sie sollen Tieren und Pflanzen wertvolle Rückzugsorte bieten.

Genau diese Orte werden auch von den zwei Gästen beurteilt. Wie biodivers und naturnah ist das Schulgelände? Welche wertvollen Zonen sind erkennbar? Mit einer Liste werden die geforderten Elemente nacheinander besprochen und Punkte vergeben. Der Pausenplatz der Heilpädagogischen Schule erreicht die erforderliche Punktzahl und wird somit zum WWF-Garten ausgezeichnet.

Nun geht alles sehr schnell: Martin Zimmermann überreicht die wunderschön gestaltete Emailplakette und eine halbe Stunde später ist sie von Hauswart Stefan Tinz, Leiter der Reinigungsdienste und Mitglied der Arbeitsgruppe Pausenplatz, bereits montiert. Der glänzende Schwalbenschwanz thront prominent am Giebel der Kletteranlage und verkündet so für jeden lesenden Besucher die erhaltene Auszeichnung: «Kinder- und naturgerechte Schulhausumgebungsgestaltung».

Heilpädagogisches Zentrum Romanshorn
 


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