Gemeinsamer Finanzplan 2026 bis 2030
30.10.2025 Politik, Salmsach, RomanshornDie Politische Gemeinde Romanshorn, die Primarschulgemeinde Romanshorn und die Sekundarschulgemeinde Romanshorn-Salmsach haben den gemeinsamen Finanzplan für die Jahre 2026 bis 2030 erarbeitet.
Die gemeinsame Finanzplanung dient der abgestimmten Steuer- und Investitionsplanung und basiert auf folgenden Annahmen:
Einwohnerzahl • Per 31. Dezember 2024 lebten 11’775 Personen in der Hafenstadt (ohne Wochenaufenthalter). Bei anhaltendem Wachstum wird ein jährlicher Zuwachs von durchschnittlich 1,3 % erwartet.
Steuerprognose • Laut Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) wird 2026 ein reales Wirtschaftswachstum von 1,2 % erwartet. Bei natürlichen Personen führt dies zusammen mit dem Bevölkerungswachstum zu einem nominellen Fiskalertragswachstum von 2,5 %, zuzüglich 1 % Steuerkraftzuwachs durch neue Wohnräume im höheren Preissegment. Bei juristischen Personen wird ein nominelles Plus von 1,4 % erwartet (0,2 % Neuansiedlungen plus 1,2 % Wirtschaftswachstum). Basis für die Steuerprognose 2026 ist der Steuerertrag 2024 unter Berücksichtigung der Wachstumsprognosen.
Kostenprognose • Das erwartete Bevölkerungswachstum führt zu leicht höheren Infrastruktur- und Verwaltungskosten. Zudem wird ein weiterer Anstieg der Gesundheitskosten berücksichtigt.
Zinsen • Es wird angenommen, dass die Zinssätze der langfristigen Finanzschulden im Schnitt 1,5 % betragen werden.
Selbstfinanzierung • Die Politische Gemeinde weist mittelfristig ein negatives Ergebnis und aufgrund bevorstehender Investitionen eine ungenügende Selbstfinanzierung auf. Die Primarschule plant grössere Investitionen, die die Nettoschuld ebenfalls erhöhen, während die Sekundarschule dank positiver Selbstfinanzierung und geringer Investitionen nur eine geringe Nettoschuldsteigerung verzeichnet.
Investitionen • Von 2026 bis 2030 stehen den drei Körperschaften konsolidiert 22,1 Millionen Franken aus der Selbstfinanzierung für Investitionen zur Verfügung. Die geplanten Investitionen belaufen sich jedoch auf rund 78,2 Millionen Franken, was zu steigender Neuverschuldung führt. Die Investitionen umfassen Erhalt und Ausbau einer modernen Infrastruktur. Zusammen mit dem geplanten privaten Wohnungsbau soll die Steuerkraft nachhaltig gestärkt und mittelfristig die Finanzierungslücken geschlossen werden.
Die Primar- und die Sekundarschulgemeinde sowie die Politische Gemeinde realisieren gemeinsam die Mehrzweckhalle Bach. Der Gesamtkredit von 20,1 Mio. Fr. wurde am 18. Juni 2023 genehmigt. Der Kostenanteil verteilt sich zu 40:30:30. Die Umsetzung des Bauvorhabens verzögert sich derzeit wegen einer Einsprache.
Weitere grössere Projekte der Politischen Gemeinde in den kommenden Jahren umfassen: 7,5 Millionen Franken für die Tiefgarage Hafenpromenade, 3 Millionen Franken für das Mehrzweckgebäude (Jugendherberge/Feuerwehr), 4 Millionen Franken für technische Überholungen im Seebad, 4,8 Millionen Franken für Sportplatzsanierungen, 15 Millionen Franken für Strassenunterhalt, 4 Millionen Franken für Sanierung Promenade Seeufer sowie 1,2 Millionen Franken für Pier 8590. Zudem sind 27,1 Millionen Franken für ein neues Stadthaus mit kleinem Stadtplatz eingestellt. Zusätzlich zu diesen Investitionen ist eine mögliche Finanzbeteiligung am Seewasser-Wärmeverbund (Romatherm AG) von 10 Millionen Franken eingeplant.
Die Sekundarschulgemeinde plant einen Ersatzbau Trakt A Weitenzelg. Dafür ist im 2027 ein Projektierungskredit von 0,25 Mio. Franken eingestellt.
Die Primarschule baut aufgrund der steigenden Schülerzahlen das Schulhaus im Brüggliquartier für insgesamt 7,8 Millionen Franken. Weiter steht ein Ersatzneubau auf dem Areal Zelgli mit einem Betrag von insgesamt 16 Millionen Franken an. Neben den beiden Schulhäusern im Brüggli- und Zelgli-Areal sind Aussensanierungen beim Kindergarten Kastanienbaum von 0,5 Millionen Franken und beim Rebsamenschulhaus von 1,5 Millionen Franken vorgesehen.
Finanzierung • Der Finanzierungssaldo, Selbstfinanzierung minus Investitionen, ist negativ. Die Fehlbeträge 2026–2030 belaufen sich auf insgesamt 56,1 Millionen Franken. Bei Realisierung aller geplanten Investitionen erreicht die Nettoschuld bis 2030 rund 74,2 Millionen Franken bzw. 5830 Franken pro Einwohner. Die Investitionsvorhaben sind ehrgeizig, aber vertretbar. Über einzelne Projekte entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.
Der Finanzplan basiert auf dem aktuellen Wissensstand und wird jährlich angepasst. Verbindlich sind die Budgets 2026 der drei Körperschaften.
Stadt Romanshorn
 



