Steinschläge gefährden immer öfter Strassen, Bahnlinien und Siedlungen. Standardtests für flexible Steinschlagbarrieren prüfen bisher vor allem den normierten Einzelfall und bilden die Realität nicht ab. Bereits mit der Entwicklung der neuen ROCCO-Barriere setzte Geobrugg auf 1:1-Zusatztests, die den Nachweis für reale Bedingungen erbringen. Ein weiterer Schritt in die Zukunft ist der weltweit erste Test einer Barriere mit gleichzeitigen Mehrfacheinschlägen.
Geobrugg testete am 1. Oktober 2025 erstmals eine flexible Steinschlagschutz-Barriere, die zwei zeitgleichen Einschlägen standhalten muss: Und die Barriere hielt dem Mehrfacheinschlag stand. Die Testerkenntnisse werden in die Weiterentwicklung künftiger Schutzsysteme einfliessen.
Mit diesem Test werden Szenarien nachgestellt, wie sie in der Natur vorkommen: mehrere Steine, die gleichzeitig aufprallen – nicht immer im normierten Ideallast-Fall, sondern an zwei Stellen gleichzeitig.
Die bereits 2024 zugelassene ROCCO-Steinschlagschutz-Barriere mit 3000 kJ Nennenergie wird mit zwei Blöcken mit je 50 Prozent der maximalen Energie belastet. Dabei zielt ein Einschlag ins Mittelfeld der Barriere, einer ins angrenzende Randfeld.
Die Geobrugg-Steinschlagfachleute erwarten eine veränderte Reaktion, da die Last über zwei Felder verteilt ist. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit von Barrieren unter realistischen, variablen Lastfällen über die gesamte Lebensdauer hinweg sichtbar zu machen.
«Mit den Zusatztests schliessen wir die Lücke zwischen Norm und Realität. Die ROCCO-Schutzbarrieren sind auf Robustheit ausgelegt – zum Schutz vor Naturgefahren in Hochrisiko-Zonen, in denen wir häufige Einschläge erwarten.» Helene Lanter, Leiterin Forschung und Entwicklung Geobrugg (CTO)
Realitätsnahes Testen
Die Standard-Testmethode, gemäss EAD-Verfahrenslinie, setzt auf einen einzigen Einschlag, stets im Zentrum des Mittelfeldes. Dieses reproduzierbare und kosteneffiziente Setup bildet jedoch nicht die Realität ab. In der Praxis treffen mehrere Steinfragmente häufig zeitgleich und nicht im Mittelfeld auf. Einschläge in Randfelder, Stützen, in den Ecken sowie Blockrotation und die Blockform prägen die Lastverteilung entscheidend.
Feldbeobachtungen und Grossversuche belegen: Rotierende und flache Blöcke erzeugen erhöhte Spitzenkräfte und asymmetrische Lasten. Im Ergebnis überschätzen konventionelle Zulassungstests damit die Resttragfähigkeit einer Schutzbarriere.
Erkenntnisse aus dem ersten Simultantest in Walenstadt
Gemäss einem ersten Test mit maximalem Energie-Level (MEL) führen gleichzeitige Einschläge tendenziell zu höheren Kräften – bedingt durch die eingeschränkte Netzverformung.
Hier kommt den Schmetterlingsnetzen der neuesten Generation Steinschlagbarrieren (System ROCCO) eine entscheidende Rolle zu. Dabei wirkt sich die Netzgeometrie positiv aus. Sie schafft zusätzliche Verformungswege und reduziert insbesondere Spitzenkräfte an den Stützenköpfen.
Ausblick: Computer-Simulationen und Mehrgefahren-Resilienz
Parallel zu den 1:1-Feldversuchen treibt Geobrugg Computersimulationen flexibler Barrieren voran. Darüber hinaus wurde die ROCCO-Linie gezielt für Mehrgefahren getestet – Einschläge durch Bäume in Walenstadt und flachgründige Rutschungen in Japan. Damit wird der Zunahme solcher Ereignisse infolge des Klimawandels Rechnung getragen.
Warum dieser Test wichtig ist
Steinschläge nehmen wegen Klimawandel und Wetterextremen zu
Normierte Verfahren bilden die Realität nicht ab
Mehrfacheinschläge und fragmentierte Blöcke sind in der Natur die Regel
Geobrugg bringt als erste Firma weltweit ein neues Testverfahren in die Praxis
Simultaner Maximal-Energie-Level-Test mit zwei Blöcken (je 50 % der Energie) – Barrieren-Mittelfeld + Randfeld
32 Meter Fallhöhe, 25 m/s Fallgeschwindigkeit, zwei Blöcke von je 4,8 Tonnen, Energie 3000 kJ
Erwartung: Höhere Spitzenkräfte als bei Standard-Maximal-Energie-Level-Tests; Netzgeometrie entscheidend
Kontext: Ergänzung der etablierten Testverfahren um realistischere Lastfälle (EAD 340059-00-0106 (ehem. ETAG 027)
Was die ROCCO-Linie auszeichnet
Schmetterlingsnetz-Geometrie für Lastumverteilung und zusätzliche Verformungswege
Auslegung auf Mehrfachtreffer und exzentrische Treffer
Erweiterte Prüfphilosophie für kritische Einschlagzonen wie Randfelder oder Stützentreffer
Mehrgefahren-Ansatz: Baumfall- und Rutschungstests
Über Geobrugg – «Safety is our nature»
Getreu diesem Leitgedanken entwickeln und fertigt Geobrugg seit 1951 Schutzlösungen. Hochfeste Stahldrahtnetze und passende Dienstleistungen überwachen und schützen vor Naturgefahren wie Steinschlag, Erdrutsch, Murgang, Lawinen oder Küstenerosion. Sie gewährleisten Sicherheit im Berg- und Tunnelbau sowie auf Motorsportstrecken, in der Industrie und in Testanlagen. Mit Erfahrung, Forschergeist, ständiger interner Weiterbildung sowie enger Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten treibt das Unternehmen Innovationen und Branchenstandards voran.
Über 500 Spezialistinnen und Spezialisten engagieren sich weltweit bei Geobrugg. Produktionsstätten auf allen Kontinenten sowie Präsenz in über 50 Ländern stehen für Nähe zum Kunden und eine schnelle Projektumsetzung − von der Bedarfsanalyse bis zur Abnahme. Geobrugg mit Hauptsitz in Romanshorn, Schweiz, ist eine eigenständige Firma innerhalb der Gruppe BRUGG.
Steinschläge gefährden immer öfter Strassen, Bahnlinien und Siedlungen. Standardtests für flexible Steinschlagbarrieren prüfen bisher vor allem den normierten Einzelfall und bilden die Realität nicht ab. Bereits mit der Entwicklung der neuen ROCCO-Barriere setzte Geobrugg auf 1:1-Zusatztests, die den Nachweis für reale Bedingungen erbringen. Ein weiterer Schritt in die Zukunft ist der weltweit erste Test einer Barriere mit gleichzeitigen Mehrfacheinschlägen.
Geobrugg testete am 1. Oktober 2025 erstmals eine flexible Steinschlagschutz-Barriere, die zwei zeitgleichen Einschlägen standhalten muss: Und die Barriere hielt dem Mehrfacheinschlag stand. Die Testerkenntnisse werden in die Weiterentwicklung künftiger Schutzsysteme einfliessen.
Mit diesem Test werden Szenarien nachgestellt, wie sie in der Natur vorkommen: mehrere Steine, die gleichzeitig aufprallen – nicht immer im normierten Ideallast-Fall, sondern an zwei Stellen gleichzeitig.
Die bereits 2024 zugelassene ROCCO-Steinschlagschutz-Barriere mit 3000 kJ Nennenergie wird mit zwei Blöcken mit je 50 Prozent der maximalen Energie belastet. Dabei zielt ein Einschlag ins Mittelfeld der Barriere, einer ins angrenzende Randfeld.
Die Geobrugg-Steinschlagfachleute erwarten eine veränderte Reaktion, da die Last über zwei Felder verteilt ist. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit von Barrieren unter realistischen, variablen Lastfällen über die gesamte Lebensdauer hinweg sichtbar zu machen.
«Mit den Zusatztests schliessen wir die Lücke zwischen Norm und Realität. Die ROCCO-Schutzbarrieren sind auf Robustheit ausgelegt – zum Schutz vor Naturgefahren in Hochrisiko-Zonen, in denen wir häufige Einschläge erwarten.» Helene Lanter, Leiterin Forschung und Entwicklung Geobrugg (CTO)
Realitätsnahes Testen
Die Standard-Testmethode, gemäss EAD-Verfahrenslinie, setzt auf einen einzigen Einschlag, stets im Zentrum des Mittelfeldes. Dieses reproduzierbare und kosteneffiziente Setup bildet jedoch nicht die Realität ab. In der Praxis treffen mehrere Steinfragmente häufig zeitgleich und nicht im Mittelfeld auf. Einschläge in Randfelder, Stützen, in den Ecken sowie Blockrotation und die Blockform prägen die Lastverteilung entscheidend.
Feldbeobachtungen und Grossversuche belegen: Rotierende und flache Blöcke erzeugen erhöhte Spitzenkräfte und asymmetrische Lasten. Im Ergebnis überschätzen konventionelle Zulassungstests damit die Resttragfähigkeit einer Schutzbarriere.
Erkenntnisse aus dem ersten Simultantest in Walenstadt
Gemäss einem ersten Test mit maximalem Energie-Level (MEL) führen gleichzeitige Einschläge tendenziell zu höheren Kräften – bedingt durch die eingeschränkte Netzverformung.
Hier kommt den Schmetterlingsnetzen der neuesten Generation Steinschlagbarrieren (System ROCCO) eine entscheidende Rolle zu. Dabei wirkt sich die Netzgeometrie positiv aus. Sie schafft zusätzliche Verformungswege und reduziert insbesondere Spitzenkräfte an den Stützenköpfen.
Ausblick: Computer-Simulationen und Mehrgefahren-Resilienz
Parallel zu den 1:1-Feldversuchen treibt Geobrugg Computersimulationen flexibler Barrieren voran. Darüber hinaus wurde die ROCCO-Linie gezielt für Mehrgefahren getestet – Einschläge durch Bäume in Walenstadt und flachgründige Rutschungen in Japan. Damit wird der Zunahme solcher Ereignisse infolge des Klimawandels Rechnung getragen.
Warum dieser Test wichtig ist
Steinschläge nehmen wegen Klimawandel und Wetterextremen zu
Normierte Verfahren bilden die Realität nicht ab
Mehrfacheinschläge und fragmentierte Blöcke sind in der Natur die Regel
Geobrugg bringt als erste Firma weltweit ein neues Testverfahren in die Praxis
Simultaner Maximal-Energie-Level-Test mit zwei Blöcken (je 50 % der Energie) – Barrieren-Mittelfeld + Randfeld
32 Meter Fallhöhe, 25 m/s Fallgeschwindigkeit, zwei Blöcke von je 4,8 Tonnen, Energie 3000 kJ
Erwartung: Höhere Spitzenkräfte als bei Standard-Maximal-Energie-Level-Tests; Netzgeometrie entscheidend
Kontext: Ergänzung der etablierten Testverfahren um realistischere Lastfälle (EAD 340059-00-0106 (ehem. ETAG 027)
Was die ROCCO-Linie auszeichnet
Schmetterlingsnetz-Geometrie für Lastumverteilung und zusätzliche Verformungswege
Auslegung auf Mehrfachtreffer und exzentrische Treffer
Erweiterte Prüfphilosophie für kritische Einschlagzonen wie Randfelder oder Stützentreffer
Mehrgefahren-Ansatz: Baumfall- und Rutschungstests
Über Geobrugg – «Safety is our nature»
Getreu diesem Leitgedanken entwickeln und fertigt Geobrugg seit 1951 Schutzlösungen. Hochfeste Stahldrahtnetze und passende Dienstleistungen überwachen und schützen vor Naturgefahren wie Steinschlag, Erdrutsch, Murgang, Lawinen oder Küstenerosion. Sie gewährleisten Sicherheit im Berg- und Tunnelbau sowie auf Motorsportstrecken, in der Industrie und in Testanlagen. Mit Erfahrung, Forschergeist, ständiger interner Weiterbildung sowie enger Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten treibt das Unternehmen Innovationen und Branchenstandards voran.
Über 500 Spezialistinnen und Spezialisten engagieren sich weltweit bei Geobrugg. Produktionsstätten auf allen Kontinenten sowie Präsenz in über 50 Ländern stehen für Nähe zum Kunden und eine schnelle Projektumsetzung − von der Bedarfsanalyse bis zur Abnahme. Geobrugg mit Hauptsitz in Romanshorn, Schweiz, ist eine eigenständige Firma innerhalb der Gruppe BRUGG.